Kostenloses Facebook Marketing: Geht das?

Nach dem jahrelangen Hype rund um Facebook, kehrt langsam aber sicher Alltag und damit Ernüchterung bei vielen Facebook-Community-Verantwortlichen ein. Kein Wunder. Sind doch die Reichweiten der Unternehmens-Posts in den letzten Monaten immer mehr zurückgegangen. Tipps gegen sinkende Facebook-Reichweiten  machen ebenso im Netz die Runde wie spekulative Visionen und Prognosen über die Zukunft des Netzwerkgiganten.

Facebook ist nichts Neues mehr, sondern ein Teil des Unternehmens-Marketings geworden. Viele unserer Social Media Manager stecken auch heute noch viel Herzblut in die Facebook-Strategie ihres Unternehmens, versuchen mit Gewinnspielen, interessanten und auf die Zielgruppe abgestimmten Postings neue Fans zu generieren und mit ihrer Community zu kommunizieren. Doch oftmals verpufft das Engagement.

Neuere Studien aus den USA bestätigen diesen Trend: Aber nicht nur die Reichweite sinkt, sondern auch die Interaktion. Auf der anderen Seite ist die Zahl der Postings um 20% gestiegen. Versuchen also die Unternehmen durch mehr Beiträge der negativen Entwicklung entgegenzuwirken? Macht dieses Vorgehen Sinn? Denn die gleiche Studie zeigt auch: Die Anpassung des Facebook News Feed Algorithmus, den Facebook vorgenommen hat, produzierte meistens Verlierer und nur ein paar Unternehmensseiten verzeichnen – dank einer treuen Community – trotzdem Zuwächse.

Tipps für Unternehmen, die neu auf Facebook starten

Ja, es gibt sie noch, die Unternehmen in Deutschland, die noch keine Facebook-Präsenz haben. Meine Prognose: Diese Newcomer werden es schwer haben, ohne eine gezielte Social Media Strategie und ein bisschen Geld für Facebook Ads erfolgreich zu sein. Umso wichtiger ist es vor dem Start, eine Gesamtstrategie zu haben. Im Rahmen unserer Social Media Manager Weiterbildung ist deshalb auch die Erarbeitung der Social Media Strategie ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Baustein.

Dass ein Neustart auf Facebook auch jetzt noch funktionieren kann, zeigt ein der “Weddinx Brautmoden Outlet Store”: Zur Info, der Start auf Facebook war am 12. April 2014 – am 17. April hatte die Seite fast 1800 Fans.

Das Unternehmen setzt anscheinend bis jetzt fast zu 100% auf Werbung und schaffte damit für das lokales Geschäft einen schnellen Aufbau der Fanbase. Die Grundlagen sich da.  Aber was jetzt?

Tipps für Unternehmen, die bereits auf Facebook sind

Facebook ist und bleibt für Unternehmen interessant. Allein die Menschenmasse, die sich tagtäglich bei Facebook tummeln, sprechen für sich. Dennoch, so einfach wie früher sind Fans nicht mehr zu generieren beziehungsweise lassen sich Posts über den Newsstreams verbreiten. Aber die Top-Seiten schaffen es dennoch. Wo liegt deren Geheimnis?

Das Allfacebook-Blog benennt  im Artikel Drei Tipps für mehr organischen Reichweite  drei Faktoren: 1. Gutes Intro der Posts, denn “Die ersten Zeilen auf Facebook entscheiden, egal wie einzigartig der Inhalt ist, 2. Wiederholen im Sinne von “… die eigentliche Grundaussagen öfter vermitteln.” Zusätzlich geben sie 22 Tipps, um gegen sinkende Facebook Reichweite anzukämpfen, die zu beachten sind. Also Facebook-Posts nach der Devise: Die Hoffnung stirbt zuletzt?

Aber machen wir uns nichts vor. Dem Konzern Facebook geht es darum, Geld zu verdienen. Wen wundert es bei dem Potenzial? Unternehmen werden zur Kasse gebeten, um ihre Zielgruppe zu erreichen. Und seien wir ehrlich: Ohne einen Filter im News-Stream, würden die meisten Nutzer, auch ich, den Überblick und – aus Sicht von Facebook – auch die Lust an der sozialen Plattform verlieren. Wer also mehr Reichweite möchte, soll einfach bezahlen. Facebook also nur einer weitere Plattform für Online-Werbung? Jein. Ein Mittelweg scheint die Lösung zu sein. Zielgerichtete Facebook-Werbekampagnen und spannende, gute Postings, gespickt viel visueller Kommunikation, die den Fans einen Mehrwert bringen. Das scheint auch heute noch erfolgreich zu sein.

Vielleicht ohne Facebook-Marketing? Geht auch!

Eat24, ein US-Essenslieferdienst, machte Nägel mit Köpfen. Statt weiterhin 1 Millionen Dollar pro Jahr in Facebook-Werbung zu investieren, schlossen sie am 27. März ihre Seite mit 70.000 Fans. Und was passierte? Laut Aussage von Eat24: Nichts!

 “We closed our Facebook page, and absolutely nothing happened. The sky didn’t cave in. Hell didn’t freeze over. Tuesdays are still exclusively for Tacos. Everything is pretty much exactly the same as it was when we had a page.”

Ihr Fazit: Die Zahl der App-Download vervielfachte sich, die Öffnungsrate der verschickten E-Mail-Newsletter stieg und auch die Resonanz darauf. Alles gut, so ihr Fazit.

Aber ein bisschen traurig sind die Verantwortlichen doch über den Abschied. So heißt es am Schluss ihres Blogbeitrags, “Maybe one day Facebook will buy us for billions of dollars, so we definitely don’t want to burn any bridges.”

Wir von der Business Academy Ruhr werden weiterhin auf Facebook setzen, aber auch gleichzeitig viele andere Marketinginstrumente einsetzen. Eben strategisch vorgehen!