Frauen in Führungspositionen braucht kein Mensch!

Mit dieser Erkenntnis begann der Vortrag „Vertrauen in Frauen“ der Management-Trainerin, Journalistin, Autorin und Top Rednerin Sabine Asgodom (Asgodom Live® – Training. Coaching. Potenzialentwicklung) an der Universität Witten/Herdecke im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Kompetenzzentrums Frauen und Beruf (Competentia NRW).

Am Tag zuvor war die Deutsche Nationalmannschaft im Rahmen der WM gegen Portugal angetreten. Die erste Frage: „Glauben Sie eigentlich, dass nur ein einziger der Spieler auch nur für den Hauch einer Sekunde gedacht hat: ‚Also was hier wirklich fehlt, ist eine Frau! Mit einer Frau würde das hier viel besser laufen!‘?“ (Und welche Deutsche Nationalmannschaft ist denn mehrfacher Welt- und Europameister?)

Daraufhin direkt Frage 2: Glauben Sie, in einem Unternehmen denkt dementsprechend irgendwer „Hier fehlt auf jeden Fall eine Frau!“?

So kam es zur ersten Einsicht des Tages: Niemand braucht uns in Führungspositionen – wir müssen uns als Person für Führungspositionen interessant machen und ins Gespräch bringen.

Männliche Rituale und weibliches Wunschdenken

Witzig und charmant: Sabine Asgodom teilt ihre langjährige Erfahrung in der Unternehmensberatung und aus dem Coaching.

Nachfolgend ging es auf herrlich erfrischende Weise um typisch männliche Rituale und Verhaltensweisen und die psychologischen Hintergründe zu deren Entstehung.

Das war äußerst spannend wie ich fand, auch für Männer. Nicht nur mich habe ich sehr oft in den Beispielen wieder erkannt, sondern auch Freunde und Bekannte, die mir von ihrer Arbeit erzählt haben.

Haben Sie das Folgende auch schon von FreundInnen und KollegInnen gehört oder selbst gesagt? „Oh Mann! Wenn meine Kollegen in einer Besprechung sitzen, wiederholen die in einer Tour, was der Andere bereits gesagt hat. Sie formulieren es lediglich um. Das ist mir zu blöd und außerdem rennt uns dann die Zeit weg, die wir mit unserer Arbeit sinnvoller hätten nutzen können. Darum sage ich in der Situation gar nichts.“
Sabine Asgodom zeigte mit Charme und witzigen Anekdoten auf, warum viele Besprechungen so laufen und was der tiefere Grund dafür ist, dass besagte Besprechungsteilnehmer überwiegend das Gleiche sagen. Zudem wurde deutlich, dass im Gegenzug unser Schweigen als Desinteresse oder mangelnde Fähigkeit etwas beizutragen interpretiert wird und nicht als sinnvolle Zurückhaltung. Darauf folgte direkt der hilfreiche Tipp, wie man dieses Wissen zu seinem Vorteil einsetzen und sich auf geschickte Weise selbst in die Diskussion einbringen kann.

Schuld an allem ist der Gummitwist

Und wieder ein Stutzen im Publikum. Schuld ist der Gummitwist?!? Sabine Asgodom erklärt ihre Aussage: Was lernen Frauen bei diesem typischen Mädchenspiel?
„Du musst dich steigern!”
“Du musst dich verbessern!”
“Ein Fehler und du bist raus!”
“Die Umstehenden passen auf wie viel du schaffst!”

Was spielen dagegen viele Jungs? Fußball! Was gilt dort oft?
“Es ist nebensächlich wie gut du selbst spielst. Viel wichtiger ist, dass du im Gewinner-Team bist!”
Dies spiegelt sich im Beruf mancherorts wider und unterstreicht, wie wichtig Loyalität für Männer in der Geschäftswelt ist. Loyalität ist auch für Frauen wichtig. So können viele z.B. besser für Vorgesetzte arbeiten, für die sie Sympathie empfinden. So finden sie leichter einen Sinn in ihrer Tätigkeit.

(Anm.: Es wurde mehrfach betont, dass alle Menschen verschieden sind und es reichlich Ausnahmen gibt. Die hier angesprochenen Verhaltensweisen betreffen einen großen Teil, nicht alle.)

Love it, change it or leave it!

Wie ticken Frauen? Wie ticken Männer? Und wie bekommt man das in der Arbeitswelt unter einen Hut? Sabine Asgodom hat da viele gute Ideen…

Viele interessante Verhaltensweisen beider Geschlechter wurden angesprochen und gleichzeitig wurden Wege aufgezeigt, wie man gemeinsam positiv damit umgehen kann. Ganz wichtig: Souveränität, Selbstvertrauen, Empathie, Freude an den eigenen Aufgaben, Geduld und besonders Humor!

Dank ihrer langjährigen Erfahrung hatte die Top Speakerin einige schöne Geschichten im Gepäck, wie vermeintliche Konflikte mit einer ordentlichen Portion Humor und einer objektiven Betrachtung der Situation ganz schnell und charmant aus der Welt geschafft wurden.
Sowohl Frauen als auch Männer sollten für ihre berufliche Situation das Meckern ad acta legen und beherzigen: Love it, change it or leave it!
Auch für das Gegenargument “Aber man findet doch in meiner Situation so schnell keinen neuen Job.” hat die Expertin eine einfache Antwort: “Ja Mensch, dann seien sie doch die große Ausnahme!”

Die innere Einstellung ist wie so oft das ganze Geheimnis. Man muss Sabine Asgodom nur einmal in Action gesehen haben, um zu verstehen, dass es funktioniert. Sie strotzt vor Energie und liebt das was sie tut.

Männer und Frauen sollten einfach mehr übereinander wissen

Ich kann sowohl Frauen als auch Männern die Vorträge von Sabine Asgodom sehr ans Herz legen. Abgesehen davon, dass ich 1,5 Std herzlich gelacht und mich in den Geschichten oft wiedererkannt habe, war es inspirierend und lehrreich.
Ein gemeinsames Foto und ein signiertes Buch gab es auch.