Social Media Marketing mit Instagram

Nutzen Sie als Unternehmen die App Instagram? Nein? Sollten Sie aber. Die Foto- und Videosharing ist seit Oktober 2010 auf dem Markt und weist ein kontinuierlich starkes Wachstum auf. Mittlerweile verbindet die Bilder und Video App mehr als 500 Millionen Nutzer – 9 Millionen davon in Deutschland.

Täglich werden knapp 95 Millionen Beiträge via Instagram verbreitet und über 4,2 Millionen Bilder mit „Likes“ bewertet. Damit ist die Plattform aktuell das soziale Netzwerk mit den höchsten Interaktionsraten. Besonders die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen lieben diese Plattform. In unseren Social Media Manager Weiterbildungen fragen die Teilnehmer, – meist Marketing-Angestellte, Mitarbeiter von Agenturen oder Selbstständige – wenn sie ihre Social Media Marketing Strategie entwickeln, häufig:

LOHNT SICH INSTAGRAM FÜR MEIN UNTERNEHMEN?

Instagram – eine mobile Bilderwelt

Seit der Entwicklung der Digitalkameras mit immer größeren Speicherkapazitäten sind 1000 bis 2000 Urlaubsbilder keine Seltenheit. Die Menschen lieben es, alle noch so kleinen Erlebnisse festzuhalten. Doch es reicht nicht, die Bilder zu machen: Sie sollen gesehen, beurteilt und bewertet werden, am besten von ganz vielen.

Genau dieses Bedürfnis stillt Instagram und deshalb ist die Foto- und Videocommunity so erfolgreich. Dank des Smartphones brauchen Fotofans zudem keine Extrakamera mehr oder einen PC-Anschluss, um die Bilder weltweit zu verbreiten. Diesen Service leistet die App, die zu Social Media Giganten Facebook gehört.

Als Unternehmen kann man deshalb dieses soziale Netzwerk aus einer Social Media Marketing Strategie nicht ausklammern. Viele unsere Dozenten und Mitarbeiter sind bereits als Privatpersonen seit Jahren auf Instagram aktiv. Als Business Academy Ruhr nutzen wir ebenfalls die Vorteile des sozialen Netzwerks: nah bei der Zielgruppe, eine große Reichweite und eine direkte Interaktion. Aber was gibt es beim Instagram Marketing zu beachten?

Instagram Marketing in 8 Schritten

1. Professionelles Instagram Profil

Dank des Updates für Unternehmensprofile ist es nun möglich Ihr Unternehmen auf Instagram auch als dieses zu kennzeichnen. Wenn Sie ein Instagram Business Account anlegen, achten Sie darauf, dass es der Corporate Identity (CI)  und der Website des Unternehmens entspricht. Ein professionelles Profilbild gehört ebenso dazu, wie die kurze und treffende Beschreibung des Unternehmens. Eine weitere wichtige Neuerung für Unternehmen sind die Kontakt Buttons: Die Unternehmensprofile lassen sich einfach durch den Kontakt Button erkennen. Einzige Voraussetzung ist ein Unternehmensprofil auf Facebook, von welchem die entsprechenden Kontaktdaten importiert werden können. Der neue Button ermöglicht es den Kunden, per E-Mail oder Telefon Kontakt aufzunehmen. Zudem können Sie den Standort Ihres Unternehmens angeben. Da Sie über Instagram auf Ihr Produkt beziehungsweise Ihr Unternehmen aufmerksam machen wollen, sind diese Angaben enorm wichtig.

Somit werden Ihre potenziellen Kunden auch direkt zu weiteren Informationen oder auch einer Kaufoption geleitet. Der Link lässt sich jederzeit ändern. Somit kann er auch auf aktuelle Beiträge abgestimmt werden. Das ist ideal, um gezielte Produktaktionen mit dem Hinweis zu bewerben, dass der Link sich im Profil befindet. Im Bild- oder Videopost selbst kann ebenfalls kein Link integriert werden.

Update: Instagram hat reagiert. Seit Februar 2016 können weitere Konten zum privaten Account hinzugefügt werden. Wie es geht?  Das HilfeCenter von Instagram zeigt es auf. So können Sie neben Ihrem privaten Account auch direkt Ihren Business Account verwalten und zwischen den Profilen beliebig hin und her switchen.

2. Zeigen Sie Produkte und Dienstleistungen

Versuchen Sie immer, eine zu Ihrer Marke passende Geschichte zu erzählen. Sie möchten ihre Fans mit ihren Bildern und Videos an sich binden. Treten Sie also ins Bewusstsein Ihrer Kunden und bleiben Sie dort! Stellen Sie Ihr Produkt in einer kreativen Inszenierung dar. Wenn Sie beispielsweise Laufschuhe verkaufen, zeigen Sie nicht einfach das aktuellste Modell vor schlichtem Hintergrund.
Zeigen Sie einen ihrer Zielgruppe entsprechenden Läufer während seines Outdoor Trainings im Wald, der Ihre Schuhe trägt. Dies schafft mehr Nähe zu Ihren Kunden. Um eine andere Sichtweise zu zeigen und Authentizität zu erzeugen, könnten auch Vorher/Nachher Vergleiche, “Hinter den Kulissen”- Posts, Witziges aus dem Alltag der Mitarbeiter, Kurzvideos vom Entwicklungsprozess eines neuen Produktes oder die Vorstellung neuer Mitarbeiter und Ähnliches hilfreich sein.

Ein Bild über unsere glücklichen Alumni, die gerade die Weiterbildung beendet haben, gefällt. Foto: Business Academy Ruhr

Mein Tipp: Wenn mehrere Mitarbeiter aktiv sind, sollte eine klare Bilderwelt festgelegt werden. Eine genaue Planung im Team über Themen, Aktionen und Events ist hier von Vorteil. Schicken Sie nur Bilder und Videos in die Welt, die zu ihrem Unternehmen, ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung passen. Wie häufig sollte gepostet werden? Mehr als einmal in der Woche wäre sicherlich ein Minimum. Einmal pro Tag wünschenswert. Dennoch: Achten Sie auf die personellen Ressourcen.

3. Klare Aufforderungen

Mit klaren Handlungsaufforderungen, Call-to-Action wie “Teile dieses Bild mit deinen Freunden” oder “Mache Bilder mit unserem Produkt und poste Sie mit dem Hashtag #Mein Unternehmen”  können Sie auch Ihre Zielgruppe ansprechen. So wird einerseits die Wahrnehmung der Werbebotschaft gefördert. Andererseits erhalten Konsumenten den Impuls, sich mit Ihrer Marke auseinanderzusetzen. Platzieren Sie die Handlungsaufforderungen in der Bildbeschreibung.

Eine Verbesserung der Werbeanzeigen kommt ebenfalls hinzu: Wenn man einmal auf eine Werbeanzeige tippt, wird die Call-To-Action eingeblendet. Der User weiß also ganz genau, was ihn hinter dem Ad erwartet – dies kann entweder ein Link zur Website oder zum App Store sein.

4. Nutzen Sie Hashtags und Emojis

Hashtags sind Schlagwörter, die durch das Routensymbol (#) gekennzeichnet sind. Sie erleichtern die thematische Zuordnung eines Beitrages und ermöglichen es den Nutzern gezielt nach bestimmten Begriffen zu suchen. Durch Hashtags wird die Verbreitung von Beiträgen auf Instagram und die Interaktion mit den Kunden gefördert. Um eine höhere Reichweite zu erzielen, also mehr potenzielle Kunden zu erreichen, ist der Einsatz von Hashtags sehr sinnvoll. Versuchen Sie dabei, populäre, häufig gesuchte Schlagwörter mit eigenen Hashtags zu kombinieren.

Eigene Hashtags sollten im Zusammenhang zu Ihrer Marke, Ihrem Unternehmen stehen – beispielsweise der Markenname, Titel eines aktuellen Fotowettbewerbs oder zu Ihrer Marke passende Attribute.

Mein Tipp 1: Testen Sie Ihren Hashtag! Vielleicht nutzt ihn schon jemand in einem ganz anderen Zusammenhang.
Mein Tipp 2: Kreieren Sie Ihr Unternehmen als Hashtag. Wir firmieren beispielsweise unter #BARuhr :-).

Besonders beliebt sind auch auf Instagram die Emojis. Verwenden Sie sie, wenn es passt. Das wirkt authentisch und echt.

5. Immer wieder anders

Was kann man posten? Natürlich Bilder, das machen die meisten. Um aufzufallen ist es aber wichtig, zu variieren. Hier eine Übersicht der Formate:

  • Bilder mit Sprüchen (Memes)
  • 15 Sekunden Videos
  • Cinemagraph oder animierte Gifs: Ein Standbild, bei dem sich nur ein Detail bewegt.
  • Zitate und Sprüche
  • Grafiken etc.

Ein Redaktionsplan hilft alles im Auge zu behalten. Überlegen Sie sich in regelmäßigen Abständen, wie Sie Ihre Fans neu begeistern und damit an Ihre Marke oder Ihr Produkt binden können.

6. Antworten Sie auf Kommentare

Instagram ist ein soziales Netzwerk. Agieren Sie deshalb auch sozial. Sich bedanken für einen Kommentar gehört dabei ebenso zur guten Note, wie Reaktionen auf Fragen oder vielleicht sogar negative Kommentare. Das erhöht Ihre Authentizität und Glaubwürdigkeit.

7. Was war erfolgreich?

Auch neu: Instagram bietet für Unternehmensprofile Statistiken an. Das heißt, Sie haben die Möglichkeit für die letzten sieben Tage eine Zusammenfassung einzusehen.

8. So werden Sie zum Instagram-Experten

Sie möchten noch mehr Zeit in die Optimierung Ihres Instagram Accounts investieren? Hier ein guter Überblick an Artikeln, die alle wichtigen Aspekte berücksichtigen.

Mein Tipp: Selbst, wenn das Profil gut angenommen wird, recherchieren Sie in regelmäßigen Abständen welche Trends gerade angesagt sind oder welche Neuerungen Instagram bietet. Der Instagram-Blog ist dafür eine gute Quelle.

FAZIT

Natürlich sind Aktivitäten  auf Instagram für jedes Unternehmen eine Frage der personellen Ressourcen und finanziellen Mittel. Dennoch, gerade wenn Ihre Zielgruppe jüngere Menschen sind, sollten Sie den Schritt in die Bilder- und Videowelt von Instagram wagen.

Mein Tipp: Um zu sehen, wie das soziale Netzwerk tickt, testen Sie Instagram zunächst privat. Schauen Sie welche Bilder und Videos gut funktionieren und wie das Handling der App ist. Nutzen Sie dabei die Möglichkeit Ihre Bilderwelt in den Anmerkungen zum Post sinnvoll zu erläutern. Passen Sie zudem Ihre Instagram Aktivitäten ihren anderen Social Media Aktionen an. Eine professionelle Gesamtstrategie, die Sie zum Beispiel bei einer Social Media Manager Weiterbildung (IHK) entwickeln, kann dabei sehr hilfreich sein.

Updates

Neben einer rundum-Erneuerung des Logos sowie einem damit einhergehenden Designupdate kommt die App, die vorher durch ihren Retro Look geprägt war, nun in neuem, minimalistischen Design mit schnörkellosen Schriften daher. Aber auch abseits vom Design gibt es so einige Neuerungen.

  1. Die mit Sicherheit weitreichendste und meist umstrittene Änderung ist der Algorithmus: Statt, wie früher alle Posts in chronologischer Reihenfolge anzuordnen, orientiert sich Instagram nun am Mutterunternehmen Facebook: Der neue Algorithmus sortiert die Beiträge nach Relevanz. Anders als bei Facebook werden jedoch keine Beiträge komplett im Feed ausgeblendet.
  2. Videolänge: Wahrscheinlich durch den zunehmenden Konkurrenzdruck durch Snapchat und Vine, hat Instagram die Länge der Videos auf maximal 60 Sekunden angesetzt. Es ergeben sich also völlig neue Möglichkeiten, Videos bei Instagram einzusetzen, z.B. für Vlogs, Produktvorstellungen und anderen Video-Content.
  3. Beitrag per Direktnachricht teilen: Es war bisher unmöglich, fremde Beiträge mit seinen Freunden zu teilen. Damit ist nun Schluss: Per Klick auf den Pfeil unter dem Foto kann man die Freunde auswählen, die den Beitrag sehen sollen
  4. Insta-Stories: Seit Anfang August bietet Instagram, ähnlich dem Prinzip von Snapchat, eine sogenannte Story-Funktion an. Instagram Stories sind nur 24 Stunden sichtbar und löschen sich dann automatisch. Die Bilder und kleinen Videos können zudem kreativ bearbeitet und durch Schriftzüge, bunte Herzen und viele andere Features ergänzt werden.