Gamescom 2017: Ein Fest der Ideen für eCommerce, Social Media und Online Marketing

Einmal im Jahr wird in Kölns Messehallen ein Fest der Bässe, Pixel und Lichter aus dem Boden gestampft. Tausende von Besuchern nutzen dann die Gelegenheit, die neusten Videospiele und damit verbundene technische Innovationen aus erster Hand auszuprobieren. Die Gamescom ist ein alljährlicher Magnet für begeisterte Gamer und interessierte Fachbesucher. Da ist es kaum verwunderlich, dass sie in diesem Zuge besonders fest mit dem Digital Business verankert ist.

Ich gehöre zu den Personen, die bereits einen Controller in der Hand hatten, bevor sie lesen und schreiben konnten. Deshalb musste ich auch dieses Jahr nicht lange überlegen, mir eines der begehrten Tickets für die Gamescom 2017 zu besorgen. Die Messe steht für Spaß, Leidenschaft und Motivation am Spiel, ist aber auch, und das haben wir wohl gemeinsam, aus seinen Kinderschuhen heraugewachsen. Die Videospielbranche wächst und streckt seine Fühler in alle Richtungen des Digital Business aus. Wer nach einer besonders innovativen Marketingstrategie für sein e-Business sucht, wird hier mehr als fündig.

Die Videospielbranche als Technik- und Innovationstreiber

Die Videospielindustrie zählt zu den wichtigsten Branchen der Medienwelt in Deutschland. Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass die großen Verkaufsschlager unter den Videospielen in der Produktion mindestens genauso viel kosten, wie Hollywood-Blockbuster und natürlich mindestens ebenso viel einbringen können. Die Gaming-Industrie ist somit einer der Innovationsmotoren für die aktuellen (potentiellen) Meilensteine des Digital Business: Virtual Reality, Augmented Reality und Künstliche Intelligenz. Auch der Social Media- und der eCommerce-Bereich springen auf diesen Zug auf. Man beachte hier Facebooks kabellose VR-Brille oder Snapchats Live-Effekte beim Knipsen von Bildern, die sich Augmented Reality zunutzen machen. Auch der eCommerce hat die neuen Entwicklungen für sich entdeckt. So versendet der Online-Händler Outfittery VR-Brillen zum Selbermachen an Kunden, um ihnen eine 360°-Ansicht der eigenen Räumlichkeiten mit 3D-Effekt zu ermöglichen.

Gamification schafft packenden Content

Gerade, wenn es um die Erstellung von Content geht, bietet das Konzept der Gamification eine ganze Reihe interessanter Techniken. Im Grunde genommen geht es hier um eine simple Frage: Was hält die Spieler so ausdauernd und regelmäßig bei der Stange (bzw. beim Controller/Tablet, etc.) und wie kann ich das für mein Unternehmen nutzen? Je nach Branche lässt sich hier das Social Media Profil interaktiver und der Newsletter ansprechender gestalten. Einen guten Ansatz hierfür liefert die AOK mit ihrer App Sea Hero Quest.

Dabei muss es nicht immer darum gehen, ausgewachsene Videospiele zu programmieren. Man kann bereits einige motivationale Elemente eines Spiels nutzen – Leveln, Punkte sammeln, Erfolge belohnen, um Content zu entwickeln, der die Kunden animiert und positiv mit dem Unternehmen in Verbindung gebracht wird. Zusätzlich lassen sich über die Social Media Kanäle Möglichkeiten einrichten, um sich über die Spielerfolge und -misserfolge auszutauschen. Ganz nebenbei schafft man hier also eine aktive Community auf den eigenen Kanälen. Ein Beispiel hierfür sind die typischen 30-Day Challenges, mit denen insbesondere Fitnessprogramme beworben werden.

E-Commerce: Der Online-Shop als Erlebnis-Hub

eCommerce kommt bei den Gamern an: Am Stand von Amazon bildet sich bereits eine Warteschlange.

Auch der eCommerce kann von den Entwicklungen im Videospielbereich profitieren. Das Simpelste vorweg: Gamer zählen zu einer idealen Zielgruppe für jeden Online-Shop. Wer sich für Videospiele interessiert, wird mit einer großen Wahrscheinlichkeit technikaffin und Online-Shops nicht abgeneigt sein. Das hat auch Amazon erkannt und seinen Stand dieses Jahr ganz zentral zu den großen ‘Playern’ auf die Gamescom gestellt. Viele andere Online-Shops präsentieren sich ebenfalls auf der Gamescom, darunter der Online-Shop für Fan-Artikel und Merchandise EMP.  Neben den Möglichkeiten der Messen, können Online-Shops Werbung auf Youtube oder Twitch schalten. Beide Kanäle identifizieren sich besonders stark mit der Community und bieten gute Plattformen für den Austausch über Videospiele.

Gamification bleibt auch hier zusätzlich das Stichwort, um den Kunden an den eigenen Shop zu binden. Ein Beispiel bietet hier der Shop Gamestop, der, wie viele andere Händler, eine Bonuskarte anbietet. Anstatt jedoch für einen bestimmten Punktestand Rabatte zu vergeben, gestaltet der Laden sein System deutlich interaktiver und spielerischer. Für jeden Einkauf und für diverse Aktionen auf der Homepage erhält der Nutzer Punkte. Mit diesen Punkten kann er diverse Level erreichen, über die er immer mehr Vorteile erhält. Eine übersichtliche Auflistung über seinen Spiel- und Vorteilsstaus erhält er über sein Profil, das er über die Webseite von Gamestop abrufen kann. Auch hier wird Gamification genutzt, um den Kunden zu animieren und eine stärkere Identifikation mit dem eigenen Shop zu ermöglichen.

Die Gamescom lohnt sich – auch für Marketer!

Die Videospielbranche bietet somit wichtige technische und motivationale Elemente, um das Digital Business voranzutreiben, animierenden Content zu schaffen und Online-Shopping zu einem Erlebnis zu machen. Wer die Augen und Ohren offen hält, bekommt neben den Bässen und Lichtern der Gamescom somit eine ganze Menge guter Ideen für die eigene Marketing Strategie an die Hand. Ich bleibe gespannt auf weitere inspirierende Ideen im nächsten Jahr!

Dieser Beitrag wurde geschrieben von einer ehemaligen Mitarbeiterin der Business-Academy-Ruhr.