Clubhouse – der neue Stern im Social-Media-Kosmos?

Der Social-Media-Kosmos hat einen neuen Stern. Die App Clubhouse hat sich innerhalb weniger Tage zu einem rasant wachsenden Phänomen entwickelt – viele großen Zeitungen und Magazine berichten darüber und alle wollen einen Zugang. Doch was steckt eigentlich dahinter? Ein genialer einzigartiger Weg sich auszutauschen, oder einfach nur der nächste Hype, der in ein paar Wochen wieder komplett verschwunden sein wird?

Was ist Clubhouse eigentlich?

Das Audio-only Netzwerk Clubhouse, welches von US-Amerikanern Paul Davision und Rohan Seth entwickelt wurde. Aktuell gibt es die Clubhouse-App nur als Beta-Version und ausschließlich für iPhone-User. Einfach im App-Store downloaden und loslegen geht derzeit aber noch nicht. Um dem Netzwerk beitreten zu können, muss man von einem anderen Nutzer eingeladen werden. Dabei ist die Anzahl der sogenannten „Invites“ auf zwei pro User beschränkt. Ganz so einfach kann man dem neuen, exklusiven Netzwerk also noch nicht beitreten. Das offizielle Rollout (auch für Android User) steht noch aus.

Ein (nicht ernstgemeinter) Tipp: Wer nicht warten möchte, bis das Netzwerk für alle frei zugänglich ist, kann die Clubhouse Invites aktuell sogar auf eBay Kleinanzeigen kaufen … (Vorsicht vor Betrügern!).

Wie funktioniert die App?

Wie bereits erwähnt, basiert das Netzwerk auf dem sprachlichen Austausch. Keine gestellten und übermäßig gefilterten Bilder, keine Kamera – nur du und deine Stimme. Einmal angemeldet, kann jeder User in Clubhouse verschiedenen Räumen beitreten oder eigene erstellen. Diese Räume sind entweder öffentlich oder – für den privaten Austausch – geschlossen. Du kannst dich also sowohl mit deinen Freunden zum Quatschen verabreden, als auch neue Leute auf der ganzen Welt kennenlernen und mit ihnen über die verschiedensten Themen debattieren.

Betrittst du einen neuen Clubhouse-Raum, so bist du zunächst nur Zuhörer. Möchtest du aber an dem Gespräch teilhaben, kannst du einfach virtuell deine Hand heben und dich vom Moderator des Raumes zum Sprecher hochstufen lassen.

Wo ist der Haken?

Bei Clubhouse ist nicht nur Platz für spontane Gespräche, Live-Podcasts, spannenden Meinungsaustausch etc., sondern leider u.a. auch für Hate-Speech, Belästigungen, Verschwörungstheorien und Falschinformationen. Aktuell kann diesen Fällen nur mit der Meldefunktion entgegengewirkt werden. Hier besteht also definitiv noch Verbesserungsbedarf.

Doch das ist nicht der einzige Kritikpunkt. Kritisiert wird zudem auch, dass Menschen mit Hörbehinderungen sowie stumme Menschen von dem Netzwerk ausgegrenzt werden. Wir sind gespannt, wie auf diesen Kritikpunkt seitens der Entwickler zukünftig eingegangen wird.

Auch der Datenschutz ist nicht ganz lückenlos. Möchte man neue User einladen, Clubhouse beizutreten, verlangt die App Zugriff auf die Smartphone-Kontakte des Users. Ohne Zugriffserlaubnis, ist das Verschicken von Einladungen derzeit nicht möglich. Begründet wird der Zugriff auf das Adressbuch des Users mit der Möglichkeit, so sehen zu können, welche Kontakte bereits auf Clubhouse aktiv sind.  Hier ist definitiv Vorsicht geboten, denn das Teilen von Kontaktdaten bedarf der Zustimmung der jeweiligen Personen. Darüber hinaus werden Gespräche zu Qualitätszwecken teilweise mitgeschnitten. Usern hingegen ist die Gesprächsaufnahme untersagt, wenn keine Einverständniserklärung aller anderen Gesprächsteilnehmer vorliegt.

Es bleibt abzuwarten wie sich dieses neue Social Network entwickelt. Ist es gekommen, um zu bleiben oder verglüht das Sternchen genauso schnell wieder wie auch schon Vero, Ello & Co.?