Effektives Feedback steigert den Lernerfolg im eLearning

Unternehmen setzen bei Weiterbildungen mehr und mehr auf das eLearning. Die Vorteile sind vielfältig. Zeit-  und ortsunabhängig können die Mitarbeiter diese Weiterbildungen online und berufsbegleitend durchführen. Kein Arbeitsausfall und keine Reisekosten. Zudem haben sich die eLearning-Konzepte auch aus didaktisch-pädagogischer Sicht bewährt.

Der Erfolg unserer eLearning IHK-Kurse, die wir seit 2014 durchführen, belegen dies. Viele unsere Teilnehmer, die anfangs sehr skeptisch waren, begeistert diese Form des Lernens nachhaltig.

Feedback gehört immer dazu

Damit das eLearning funktioniert, bedarf es eines effektiven Feedbacks.

Das Feedback ist deshalb ein integraler Bestandteil unserer eLearning-Kurse. Dabei geht es nicht nur um das Feedback zwischen Lehrer/eTutor und Teilnehmer sondern insbesondere der Teilnehmer untereinander.

Das zeigen unsere Evaluationen nach den Kursen. Effektives und konstruktives Feedback der Teilnehmer in den Chats und bei den Aufgaben sorgt dafür, dass jeder Einzelne erfolgreicher ist.

Feedback als Teil des Online Kurses wahrnehmen

Während unseren Dozenten und eTutoren die Bedeutung des Feedbacks bei der IHK Weiterbildung bewusst ist, müssen die Teilnehmer jedes Mal auf’s Neue überzeugt werden. Nur wenn die Teilnehmer den Nutzen erkannt und akzeptiert haben, sind sie in der Lage auch die Kriterien für effektives Feedback aufzunehmen und umzusetzen.

Denn es darf bei den Feedback-Aufgaben, die in den IHK-Fortbildungen integriert sind, nicht nur darum gehen „eine Aufgabe zu erledigen, um sein Zertifikat zu bekommen.“ Jeder muss für sich verinnerlichen, dass Feedback den Online Kurs interessanter und lebendiger gestaltet. Davon profitieren am Ende alle.

Besonderheiten des Feedbacks beim eLearning

„Wer schreibt, der bleibt“ heißt es in einer bekannten Redensart. Bezogen auf online Feedback bedeutet das: Anders als beim Feedback im Face-to-Face-Gespräch wird beim eLearning das Feedback schriftlich gegeben. Das geschriebene Wort wird von vielen als mächtiger angesehen als das gesagte Wort. Deshalb machen wir immer wieder die Erfahrung, dass die Hemmschwelle entsprechend groß ist.

Sehr schade, denn die, die es gut machen, regen immer eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema an. Wir, als Bildungsanbieter, sehen es daher als unsere Aufgabe an, allen Teilnehmern die Bedeutung des Feedbacks näher zu bringen und sie zu animieren, sich mit den richtigen Techniken für ein effektives Feedback auseinander zu setzen.

11 Tipps für perfektes Feedback:

  1. Zeitnah. In Bezug auf unsere eLearning-Kurse heißt das, dass man nicht am Ende der Wochenaufgabe sein Feedback geben sollte, sondern am besten schon früher. Dann kann der andere die Anregungen im Rahmen der Wochenaufgabe ergänzen, aufnehmen bzw. umsetzen oder ggf. Rückfragen stellen.
  2. Alternativen aufzeigen. Nicht nur sagen, dass etwas falsch ist, sondern mögliche Alternativen aufzeigen. Kreativität und eigene Fachkenntnisse sind hier gefragt.
  3. Fragen stellen. Offene Fragen stellen, ist eine gute Möglichkeit, den anderen zum Nachdenken zu ermuntern und dabei neue Aspekte für sich zu entdecken.
  4. Beispiele nennen. Noch besser versteht ein anderer das Feedback, wenn man Beispiele anführt. In der Kommunikation miteinander sprechen nicht alle die „gleiche“ Sprache. Umso wichtiger ist es, seine Argumente oder Anregungen mit Beispielen anzureichern.
  5. „Ich-Bezug“ herstellen – „Ich habe das so erlebt, wie denkst du über die unterschiedliche Wahrnehmung?“ Mit diesem „Ich-Bezug“, also der Darstellung seiner subjektiven Wahrnehmung, stellt man sich auf eine Ebene mit dem anderen statt einfach von oben herab seine Kritik zu äußern.
  6. Konkret sein und sich nicht in Verallgemeinerungen verlieren. Das hilft dem Gegenüber ebenfalls dabei sich weiterzuentwickeln.
  7. Beschreibend. Dadurch, dass das Feedback den Angesprochenen zeitversetzt erreicht, sind Nachfragen immer nur mit Zeitschleife möglich. Genaue Beschreibungen der Anmerkungen helfen, die Nachfragen zu minimieren.
  8. Zielorientiert. Es geht bei Online-Kursen darum, dass die Teilnehmer etwas lernen und sich in der jeweiligen Thematik weiterentwickeln. Das ist das Ziel, welches man nicht aus dem Auge verlieren sollt.
  9. Feedback ist ein Angebot. Das eigene Feedback sollte man immer als Angebot sehen, das man dem anderen Teilnehmer offeriert. Jede Meinung, Ergänzung oder Anregung ist gleichberechtigt.
  10. Neue Informationen geben. “Feedback geben” ist immer Teil der Wochenaufgabe. Nichtsdestotrotz sollte man es nicht einfach nur als lästige Aufgabe sehen, die es zu erledigen gibt. Feedback ist mehr. Im Idealfall werden neue Aspekte aufgezeigt oder Ideen entwickelt.
  11. Nicht nur negativ sein. Wenn es negative Kritikpunkt gibt, dann ist Vorsicht geboten. Experten empfehlen in solchen Fällen die “Sandwich-Theorie”. Jede negative Kritik einfach zwischen zwei Schichten von positiven Elementen einbetten und schon ist der Angesprochene offener für Kritikpunkte.

Feedback ist „geben“ und „nehmen“

Das Feedback bzw. die Rückmeldung besteht immer aus zwei Komponenten: dem „Geben“ und dem „Nehmen“. Das bedeutet: Nicht nur der Gebende sollte die oben genannten Regeln beachten sondern auch dem Nehmenden sollte einiges bewusst sein. Häufig, besonders am Anfang des Online Kurses, wird von vielen das Feedback zunächst nicht als konstruktives Element des eLearnings wahrgenommen. Die Teilnehmer sehen es eher als Kritik an der Person und den eigenen Fähigkeiten.

Viele fangen dann an sich zu rechtfertigen. Auch das Verhalten hemmt eher eine Weiterentwicklung. Empfindet man als Nehmender so, ist es besser das Feedback einfach hinzunehmen oder – falls möglich – daraus zu lernen. Jeder Feedback-Gebende, hat sich mit dem anderen Standpunkt auseinander gesetzt. Das verdient aus meiner Sicht Respekt und Dankbarkeit. Aus unserer Erfahrung ist es so:  Wenn alle Teilnehmer unsere 11 Tipps beherzigen, reduziert sich diese Gefahr. Der Umgangston bleibt sachlich, zielorientiert und konstruktiv. Davon profitiert am Ende des Kurses jeder Teilnehmer.

FAZIT

Feedback geben und annehmen im eLearning erfordert eine gewisse Disziplin der Teilnehmer. Dreh und Angelpunkt sind an dieser Stelle die eTutoren. Sie sind gefordert und müssen die Teilnehmer für das schriftliche Feedback im Online Kurs begeistern, die Vorteile aufzeigen und im Zweifel die richtige Richtung vorgeben. Wir haben die Bedeutung des Feedbacks bei unseren Online Kursen erkannt. Unsere eTutoren werden infolgedessen regelmäßig in unseren Workshops „Train The Trainer“ geschult.