32. BARsession – Chatbots und Social Media Recruiting

Die Ferienzeit nutzten rund 100 Besucher, um sich auf der 32. BARsession über spannende Themen aus der Social Media Welt im Daddy Blatzheim zu informieren. Das warme Sommerwetter, die kühlen Getränke und Grillspezialitäten luden zudem zum regen Netzwerken bei den Teilnehmern an. Diesmal bot die BARsession sogar zwei Top-Vorträge an – also reichlich Input für das eigenen Unternehmen. Christian Rolf von Materna Newmedia startete mit dem Thema “Chatbots – kein Hype sondern die Kundenkommunikation der Zukunft!” in den informative Teil der Veranstaltung. Im Anschluss gaben Sarah Schulte und Alexander Wrobel von Event eXperience 12 Tipps für das Social Media Recruiting.

Chatbots – Roboter mit Zukunft

Wer kennt sie nicht? Chatbots im Kundenservice. Hilfreich oder völliger Unsinn? Darüber klärte uns Christian Rolf in seinem Beitrag auf.

Dabei sind die Chatbots eigentlich ein alter Hut. Bereits 1966 wurde “Eliza” von Joseph Weizenbaum programmiert. Heute helfen sie laut Rolf grade verschiedene Serviceleistungen zu verbessern und ihre Einsatzgebiete sind vielfältig! Ob im eCommercer, der Beratung, Online Marketng, Finanzdienstleistungen, Health Bereich, eLearning oder Costumer Service.

Versteckt im Alltag

Wenn man mal drüber nachdenkt, begegnet man Chatbots überall im täglichen Leben. Ständig sprechen wir mit Siri oder Cortana, bemerkt Christan Rolf. Das ist für uns ganz alltäglich – aber auch die beiden Voiceassistentinnen sind Chatbots. Auch immer mehr Echolotsprecher halten im eigenen Zuhause Einzug. Alexa, Google Home oder Amazon Echo – Beispiele, die Rolf aufzählt, um zu zeigen, wie oft Chatbots genutzt werden und als selbstverständlich gelten. Selbst die gute alte SMS, so der Speaker, kann als Chatbot genutzt werden – oftmals zur Kundenbefragung. Ebenfalls Einsatzgebiet der Bots sind Messenger – Facebook, WhatsApp oder WeChat. Im täglichen Leben sind die virtuellen Assistenten also fest etabliert.

Pizza bestellen leicht gemacht

Was hat nun die Pizza mit künstlicher Intelligenz zu tun? Christian Rolf erklärt es dem neugierigen Publikum anhand einer Pizzabestellung via Chatbot.

Der Kunde formuliert seinen Wunsch im Chat: “Ich möchte eine Pizza bestellen.” Daraus interpretiert der Bot die Absicht des Nutzers und biete ihm nun die Auswahl dreier Größenangebote an – klein, groß oder Family. Der Kunde entscheidet sich für eine Größe und gibt diese in die Maske ein. Daraufhin fragt der Bot nach dem Belag – der Kunde antwortet und fertig ist die Wunschpizza! So können Chatbots in verschiedenen Bereichen den Kundenservice verbessern und erleichtern – für den Kunden und den Anbieter.

Mensch oder Maschine?

Damit der Bot den Service bereichern kann, muss er allerdings – immer noch von Menschenhand – geschaffen und gefüttert werden. So lernt er dazu und entwickelt einen eigenen Algorithmus. Rolf gibt dazu ein simples Beispiel. Man nehme viele Millionen Bilder von Hunden, egal in welcher Form – ob sitzend, stehend, klein, groß, von Dackel bis Dogge, mit oder ohne Kostüm. Der Bot identifiziert diese Objekte alle als “Hunde”. Daraus entwickelt er einen eigenen Algorithmus und weiß dann, wenn er das Bild eines Hundes sieht, dass es sich hierbei um einen Hund handelt. Auf der Seite How-old.net konnten die Zuschauer ihr Wissen mal selber gegen den Computer testen. Wie alt waren die drei Personen auf dem Bild – das Publikum lag am Ende doch näher als der Bot.

Daher gibt es auch viele Spezialisten, die an einem Chatbot arbeiten. Neben den Entwicklern, spielen Projektmanager, Creative Director, Mediengestalter, Computer Linguisten und auch Online-Redakteure. Das gerade diese wichtig für die Entwicklung eines Chatbots sind, belegt Rolf mit einem Zitat von Yoav Barel, CEO von Chatbot Summit:

“Schreiber sind ein essenzieller Bestandteil der Bot-Revolution, schließlich baut diese auf Konversation auf.”

Am Ende kommt es immer auf eine gute Mischung der Zutaten an und den Used Case, der entscheidet letztendlich immer, schließt Rolf seinen Vortrag.

Von künstlicher zu menschlicher Intelligenz

Nach dem spannenden Thema von Christian Rolf übernahmen Sarah Schulte und Alexander Wrobel, beide von der Dachmarke “Event Experience” aus Hagen. Das praxisnahe Thema bietet Potential für Recruiting 2.0 in der eigenen Firma. Die Arbeitswelt hat sich verändert, stellt Wrobel fest. Die “Generation Y”, wie er sie nennt, arbeitet nicht mehr nine to five, am Fließband oder 6 Tage die Woche. Immer häufiger halten Lifestyle, Sinnhaftigkeit, Geld, Kollegialität und Work Life Balance im Beruf Einzug. Das macht sich dann auch in der Suche nach einem geeigneten Bewerber bemerkbar. Als Firma gilt es nun die Fach- und Führungskräfte auf modernem Weg – nämlich über das Social Web – anzulocken. Dafür hatten die beiden Speaker 12 gute Tipps:

  • Content

Inhalte sind natürlich das A und O bei der Jobanzeige. Der Inhalt muss zur Zielgruppe, dem Unternehmen und der Stelle passen. Hier geht es mittlerweile um Storytelling, anstatt um eine reine Anzeige, so der Speaker. Das könnte eine Geschichte sein zu einem Tag bei dem Unternehmen oder ein Tag im Leben eines Azubis bei uns. Kreativität ist dabei herzlich willkommen.

  • Kanalauswahl

Wen sucht ihr? Fachkräfte? Dann lieber auf Xing schauen. Azubis? Dann vielleicht mal eine Anzeige bei Snapchat oder Facebook versuchen. Internationale Fachkräfte? Dann wäre vielleicht LinkedIn der richtige Kanal. Soll die Anzeige die richtige Zielgruppe treffen, muss auch der richtige Kanal gewählt werden.

  • Instagram und Facebook Lead Ads

Eine Anzeige auf Facebook oder Instagram ist schnell geschaltet. Das Schöne daran ist, dass gezieltes Targeting betrieben werden kann. Reichweite, Orte, demografische Angaben – alles kann für die richtige Zielgruppe optimiert werden und erreicht nur die potentiellen Bewerber, die angesprochen werden sollen.

  • Retargeting

Hierbei werden die Menschen angesprochen, die bereits auf der eigenen Karriereseite waren.

  • Facebook Jobs Section

Derzeit zwar nur in den USA und Kanada abrufbar, aber hoffentlich bald auch in Deutschland. Facebook bietet über die Jobs Section eine 30-tätige kostenlose Jobanzeige der eigenen Firma an.

  • Karriereseite bei Facebook

Zusätzliche Karriereseiten helfen Ressourcen zu bündeln und Einblicke in die Firma zu bieten. Dies eignet sich aber eher nicht für kleine und mittelständische Unternehmen.

  • Xing Job- und Unternehmensseite

Auf der Business-Plattform direkt Anzeigen auszuspielen, macht Sinn.

  • Recuriting Events über Xing

Viele Firmen bieten Jobevents an – warum dann nicht ein Event über Xing anlegen und vermarkten?

  • Xing Gruppen

In Gruppen tummeln sich immer wieder Jobsuchende. Dort kann man gezielt nach bestimmten Berufsgruppen suchen.

  • Geld sparen

  • Persönliche Ansprache

Es ist immer wichtig zu zeigen, dass man sich mit dem Bewerberprofil auseinandergesetzt hat.

  • Active Sourcing

Xing Premium bietet im Talentmanager eine intensivere Suche nach dem passenden Job an.

In den Vortragsunterlagen, die Evente Experience zur Verfügung gestellt haben, kann alles im Detail hier nachgelesen werden. Event Experience_12 Tipps Social Media Recruiting

Netzwerken, netzwerken, netzwerken

Nach diesen 12 wertvollen Tipps zum Recruiting in den sozialen Medien ging es ab in die Sessions. Die Besucher hatten die Möglichkeit, gleich sieben verschiedene Vorträge mitzuverfolgen und  individuelle Fragen an die Experten zu stellen. Neben den Partnern der Wirtschaftsförderung Dortmund, Sixclicks und den neuen Partner von SmartStore.NET, baten auch Christian Rolf von Materna, Sarah Schulte und Alex Wrobel von Event Experience, Benjamin Wichert von Xiega und Christian Müller von sozial-pr, spannende Einblicke in digitale Themen. Wir bedanken uns herzlich für deren Einsatz.

Fazit

Zwei Top-Vorträge zu zukunftsorientierten Innovationen im Digitalen Bereich und dazu noch sieben Sessions – das lud bei der 32. BARsession zu einem regen Informationsfluss und Austausch an. Wir sind gespannt, wie Chatbots weiterhin in der digitalen Welt eingesetzt werden und hoffen, neue Anregungen im Bereich Recruiting gegeben zu haben.

Ein großer Dank geht an unsere Top-Speaker Christian Rolf, Sarah Schulte und Alex Wrobel für ihre spannenden Vorträge. Bei der DOKOM21 bedanken wir uns für die treue technische Unterstützung, wodurch alle Teilnehmer WLAN nutzen und viel auf sozialen Netzwerken teilen konnten: Schaut gerne auf Instagram oder Twitter nach Beiträgen unter dem Hashtag #BARsession!

Eine Ankündigung für alle BARsession Fans

Vom 06. bis zum 10. November 2017 startet die Digitale Woche der Wirtschaftsförderung Dortmund. Neben vielen verschiedenen Veranstaltungen im digitalen Bereich, gibt es diesmal die BARsession einen Monat eher – das heißt im Oktober und November ist BARsession Zeit! Auf der #diwodo17-Webseite gibt es einen Überblick über alle Termine des Digitalfestivals.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von einer ehemaligen Mitarbeiterin der Business-Academy-Ruhr.