34. (Sonder-) BARsession: Digitale Woche Dortmund und Digitalisierung im Schauspiel

Seit der Oktober BARsession sind gerade einmal vier Wochen vergangen – trotzdem war es am vergangenen Montag wieder soweit: 100 Digital-Begeisterte trafen sich im ausverkauften Daddy Blatzheim. Der besondere Anlass war die erstmalig stattfindende Digitale Woche Dortmund #diwodo17 – Fachsimpeln, Lernen und Ausprobieren standen neben dem Networking wie gewohnt im Mittelpunkt.

Was ist die Digitale Woche Dortmund?

In den letzten Jahren hat sich Dortmund zu einem digitalen Zentrum mit einem lebendigen Netzwerk voller Ideen entwickelt – eine davon war die Digitale Woche, die unter dem Dach der Dortmunder Wirtschaftsförderung stattfindet. Workshops, Vorträge, Kongresse – eine bunte Mischung aus Formaten und Themen zur Digitalisierung: Die digitale Szene der gesamten Region findet sich im Rahmen der #diwodo17 zusammen.

Digitalisierung im Schauspiel mit Kay Voges

Erfahrene BARsession-Besucher können sich sicher sein: Die Begrüßung sowie die Newsspots zu Beginn des Abends gibt es immer von Holger Rohde. Nicht bei der 34. BARsession: Rainer Dorau von der Deutschen Messe AG lieferte vielversprechende Ausblicke auf die CEBIT 2018. So soll es beispielsweise einen Digital Friday geben und die CEBIT soll Europas größtes Business Festival für Digitalisierung und Innovation werden.

Bei der Planung der Eröffnung der Digitalen Woche waren sich die Veranstalter schnell einig: Eine besondere BARsession erfordert ein besonderes Thema für den Top Vortrag. Kay Voges als Intendant des Schauspiel Dortmund trat als Top Speaker auf und berichtete, wie die Digitalisierung das Schauspiel verändert.

Er ist seit 2010 Intendant des Schauspiel Dortmund und arbeitet seit 1998 als Regisseur für Schauspiel und Oper. Er lehrt an der Fachhochschule Dortmund und setzt sich für die Zugänglichkeit des Theaters für alle sozialen Schichten ein. Welche Rolle die Digitalisierung im Theater spielt und Möglichkeiten, sie auf und neben der Bühne zu nutzen:

Wir befinden uns mitten in der Digitalisierung. Das Internet ist schon lang kein “Neuland” mehr – insbesondere für die Besucher der BARsession. Kay Voges startete seinen Vortag dennoch mit einer kleinen Historie von der Papyrusrolle hin zum Digitalen. Heutzutage falle es schwer, nicht in der Nachrichtenflut unterzugehen und Informationen zu selektieren. Das Überangebot an Nachrichten ist ein idealer Nährboden für Populismus – gleichermaßen ist die Digitalisierung jedoch ein Mittel, Dinge aus vielen verschiedenen Perspektiven zu betrachten und somit “mehrdimensionales” Denken anzuregen und Populismus entgegenzuwirken.

Doch wie lassen sich Digitalisierung und Theater zusammenbringen? Dafür hat Kay Voges viele Ansätze: Die Gleichzeitigkeit, durch die sich das Digitale auszeichnet, kann als Aspekt im Theater eingesetzt werden. Eine Möglichkeit ist es, Töne sichtbar zu machen und somit ganz visuell auf die Bühne zu bringen. Schauspiel, Licht, Musik und den Menschen im Publikum zu vernetzen, ist eine der größten Chancen für die Zukunft des Schauspiels.

Aber auch abseits der Bühne lassen sich innovative Techniken nutzen: Denkbar wäre es, die Masken der Schauspieler durch 3D-Drucker zu produzieren und Augmented Reality auf die Bühne zu bringen, um ganz neue künstlerische Darstellungsformen zu nutzen.

Einige seiner Visionen hat Kay Voges bereits erfolgreich umgesetzt, seine wohl größte erläuterte er gegen Ende seines Vortrags: Er plant eine Akademie für digitales Theater in Dortmund, damit die Digitalisierung im Schauspiel weiter und nachhaltig vorangetrieben wird.

Wir sind gespannt und bleiben an der Sache dran!

Die letzte BARsession in diesem Jahr war wieder vollgepackt mit vielen spannenden Einblicken und zahlreichen Gelegenheiten zum Netzwerken. Wir freuen uns deshalb jetzt schon auf die kommende BARsession im Februar 2018!

Dieser Beitrag wurde geschrieben von einer ehemaligen Mitarbeiterin der Business-Academy-Ruhr.