Was gutes eLearning ausmacht – Arbeiten mit einem didaktischen Konzept
Spätestens seit der Corona-Lockdown Weiterbildungen seit Mitte März 2020 in Präsenz für Monate verhindert hat, wird deutlich, welche Rolle digitale Lernformate bei der Fortbildung haben. Warum wir als Anbieter digitaler Bildung keine Probleme gehabt haben? Ein ausgearbeitetes didaktisches Konzept!
Als erfahrener Anbieter setzen wir seit Jahren eLearning in verschiedenen Formaten und Weiterbildungen ein. Das eLearning ist für uns also Alltag und so haben wir im Team eine große Bandbreite an Expertise im Umgang mit verschiedenen Tools zur Umsetzung von eLearning. Unser Fundament ist jedoch ein Bildungskonzept, dass die Kernthemen des Lernens ins Digitale übersetzt und so eine hohe Qualität der Weiterbildung ermöglicht.
Digitale Konzepte liegen meist nicht vor
Seien wir ehrlich: den Start in die digitale Lernwelt, haben zahlreiche Bildungsanbieter schlicht weg verschlafen und so liegen auch bei einem Großteil der Bildungsanbieter keine Konzepte zur digitalen Bildung vor. Die Argumente „Es läuft doch auch so gut.“ – „Unsere Teilnehmer interessieren sich nur für Präsenz.“ – „eLearning ist uns zu aufwendig und arbeitsintensiv, dafür haben wir keine Zeit.“ waren von jetzt auf gleich außer Kraft gesetzt, denn wenn Präsenz nicht mehr möglich ist, bleibt nur noch das Ausweichen in digitale Formate.
Mit Video-Konferenz-Systemen (wie z.B. Zoom) war dann auch eine schnelle und einfache Lösung gefunden, um den bisherigen Frontalunterricht fortzuführen. Die Dozenten hatten ja ihre Präsentationen und ein Rechner mit Kamera und Mikrofon ist meist auch keine große Hürde. Also wurden die Power-Point-Vorträge nun nicht mehr im Klassenzimmer, sondern vor dem PC gehalten. Dass das wenig mit Bildung und nachhaltigem Lernen zu tun hat, wird schnell deutlich. Praxis-Aufgaben, die Umsetzung in eigene Kontexte, individuelle Betreuung und Anleitung, Fachdiskurse, all das bleibt bei den Videokonferenzen häufig auf der Strecke.
Einfacher Start: Vorträge live übertragen
Natürlich kann man in den Videokonferenzen Rückfragen stellen, die Systeme bieten einen Schrift-Chat an und man kann das Gegenüber auch mit Kamera und Ton dazu-schalten – so die Theorie. In der Praxis sieht es dann häufig leider so aus, dass der arme Dozent neben seiner Präsentation die Fragen im Schriftbereich lesen und beantworten soll. Bei größeren Gruppen wird das schnell unübersichtlich.
Der Erste stellt eine Frage, Dozent liest, beantwortet. In der Zwischenzeit haben aber noch drei, vier andere Fragen gestellt. Nun weiß man nicht, auf welche Frage sich die Antwort bezieht. Eine der Fragen ist überflüssig geworden. Der Dozent tippt also so schnell er kann, seine Antworten oder beantwortet mündlich, der Rest der Gruppe wartet oder holt sich in der Zwischenzeit einen Kaffee.
Noch lustiger wird es, wenn man versucht, die Fragenden mit Kamera und Ton dazu-zu-schalten. „Sorry, aber ich habe keine Kamera an meinem PC.“ – „Oh mein Ton funktioniert nicht, woran kann das denn liegen?“ – „Irgendwie höre ich jetzt nichts mehr.“ Der Dozent ist also zunächst einmal gefragt, die technischen Probleme mit der Video- und Audioübertragung der Teilnehmenden zu lösen. Der Rest der Gruppe darf sich in der Zwischenzeit anderweitig beschäftigen.
Spätestens nach dem dritten Fragenden mit technischen Video-Audio-Problemen, ist der Dozent genauso genervt, wie der Rest der Gruppe und man wechselt wieder in den Schrift-Chat. Die Konferenz-Lösung ist also eine Möglichkeit, Inhalte von A nach B live zu übertragen, aber wenn es darum geht, Lernen anzuregen, wird es kompliziert. Zumal den meisten Trägern ein Konzept fehlt, an dem sie sich bei der Umsetzung digitaler Bildung orientieren können.
Grundlagen unseres digitalen Bildungskonzepts
Im Rahmen eines (digitalen) Bildungskonzept konzipiert man, wie man sich digitale Bildungsarbeit vorstellt. Welche Lernelemente sind von Bedeutung und wie kann man diese in die online-Welt übertragen – Ist eine der zentralen Fragestellungen solcher Konzepte. Es regt zur Auseinandersetzung mit dem Bildungsbegriff an, genauso über einen Austausch zur zentralen Rolle der Dozenten. Welche Faktoren sind für das (digitale) Lernen wichtig? Unser Unternehmen hat diese Fragestellungen für die eigene Umsetzung beantwortet:
- Die Möglichkeit Lerninhalte in die Praxis bzw. auf die eigene Situation zu übersetzen, ist ein zentraler Aspekt unserer Weiterbildungen. Die „Theorie“ kann man über Selbststudium und Literatur erarbeiten. Man bekommt jedoch erst dann einen Eindruck darüber, ob man die Theorie verstanden hat, wenn man gefordert ist, diese in die Praxis zu übersetzen.
Das findet in unserem eLearning in Form von sog. Vertiefungsaufgaben statt. Die Teilnehmer sind – nach einer theoretischen Erarbeitung – gefordert, die Inhalte auf die eigene Praxis zu übersetzen. Die Lösungen sind von allen „einsehbar“ und erhalten ein individuelles Feedback vom Fachdozenten. - Feedback und Betreuung nehmen -gerade im Bereich der digitalen Bildung – einen hohen Stellenwert ein. Wer autodidaktisch lernt, demjenigen wird die Einschätzung eines Experten fehlen, ob bzw. wie gut man das Gelernte auch beherrscht.
Daher werden unsere online-Kurse sogar doppelt betreut. Von wöchentlich wechselnden Fach-Dozenten und eTutoren. Diese nehmen eine Klassenlehrerfunktion wahr und sorgen für optimale Abläufe. Das jeder Teilnehmer ein Feedback erhält, dass niemand zurückbleibt, dass die Lernprozesse gefördert werden. - Die Rolle der Fachdozenten ist eine, die wir stark auf ihre originären Lehr-Aspekte fokussiert haben. M.E. ist es nicht die originäre Rolle von Fachdozenten Folien abzulesen und Grundlagen zu vermitteln. Diese kann man auch hervorragend über Texte, Video- oder Audiobeiträge erarbeiten. Fachdozenten werden erst in ihrer Expertenrolle gefordert, wenn es um fachlich tiefen Austausch geht.
Unsere Fachdozenten führen also nie in ein Thema ein, sondern gehen mit den Teilnehmern einmal wöchentlich in einen Fachaustauch. Dieser findet im Rahmen einer Videokonferenz statt. Die Teilnehmer haben diese in Form von Fragen vorbereitet und schreiben während der Sitzung ein gemeinsames Protokoll. - Um einen realistischen Eindruck zu gewinnen, wie die Teilnehmer die Weiterbildung beurteilen, welche Aspekte sie positiv bewerten, wo sie noch Verbesserungspotentiale sehen, ist es ratsam, immer wieder zu evaluieren. So gehört eine sehr punktgenaue Online-Evaluation zu jedem Abschluss unserer Weiterbildungen. Diese ist natürlich anonym und wird von allen Teilnehmern ausgefüllt. Die Ergebnisse werden von uns analysiert, an die Dozenten kommuniziert und einmal jährlich werden die Ergebnisse in die Überarbeitung der Weiterbildungen einbezogen.
Nur so kann gewährleistet werden, dass die Qualität der Weiterbildung einem bestimmten Anspruch entspricht und eine kontinuierliche Weiterentwicklung stattfindet. Neben dieser internen Qualitätsarbeit bitten wir alle Teilnehmer um eine externe Bewertung auf den gängigen Plattformen (Google, Fernstudiencheck).
Letztendlich ist ein digitales Bildungskonzept noch kein Garant für eine gelungene Umsetzung. Es erleichtert diese jedoch durch Orientierungsmarker. Bevor man das Thema der digitalen Bildung im eigenen Unternehmen umsetzt, wäre es zunächst wünschenswert, diese Aspekte für sich zu klären. Nur wenn man sein Ziel definiert hat, wird es auch möglich, diese umzusetzen.
Wenn Sie ein digitales Bildungskonzept erarbeiten und Hilfestellung in der Konzeptentwicklung oder Umsetzung benötigen, sprechen Sie mich gern an!
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