Corporate Blogging: Zeigen Sie Gesicht!
Corporate Blogging ist eine gute Möglichkeit, Ihr Unternehmen im Internet zu präsentieren. Bei Corporate Blogs geht es allerdings nicht nur um reine Werbebotschaften, vielmehr sind sie mit Mehrwert für Ihre Leser erfolgreich.
“Your blog is your castle!” will sagen: Hier sind Sie der Hausherr und können zeigen, wer Sie sind und was Sie tun. Dabei sollten Sie immer bedenken, dass Blogtexte anders funktionieren als klassische Presseaussendungen.
Wer schreibt da überhaupt?
Gerade in Blogs können Sie gut aufzeigen, wer hinter Ihrem Unternehmen steht: Zeigen Sie sich mit Namen und Gesicht. Dafür bieten sich sogenannte Autorenboxen an. Hier stellen sich Ihre Mitarbeiter jeweils vor und pflegen ihr Foto ein. Schauen Sie mal am Ende dieses Artikels, wer ich bin.
Zudem sollten regelmäßig bloggende Mitarbeiter ein eigenes Profil beziehungsweise einen eigenen Nutzeraccount haben. Das führt zum Beispiel bei WordPress dazu, dass Ihre schreibenden Kollegen eine eigene Autorenunterseite erhalten, auf der alle ihre Artikel gesammelt sind. Diese kann dann auch als RSS-Feed zum Beispiel auf Xing automatisiert eingelesen und verteilt werden. So unterstützen Sie auch noch das Eigenmarketing Ihrer Mitarbeiter, auch im Sinne Ihres Unternehmens, als Corporate Influencer.
Die Author-Persona hilft beim Corporate Blogging
Neben diesen eher technischen Rahmenbedingungen sollten Sie aber auch im Text Gesicht zeigen. Wie das geht?
Machen Sie sich Gedanken über Ihre Author- beziehungsweise Writer-Persona, Ihre Stimme im Text: Wie wollen Sie wirken? Welche sprachlichen Ebenen, welche Tonalität und welche Wortwahl müssen Sie nutzen, um genau das zu transportieren? Dabei geht es nicht nur um Siezen oder Duzen, sondern auch um den generellen Schreibstil: Sind Sie eher seriös oder flapsig unterwegs – oder bewegen Sie sich irgendwo dazwischen?
Tipp 1: Schreiben Sie so, wie Sie reden.
Schreiben Sie im Corporate Blog ruhig mal lockerer: Dabei sollten Sie sich jedoch nie den Lesern anbiedern, sondern viel mehr nahbar sein. Schreiben Sie also passend für Ihre Zielgruppe: Das Seniorenmagazin nutzt eben keinen Jugendslang 😉
Vielleicht fällt es Ihnen leichter “redend zu schreiben”, wenn Sie zur Abwechslung mal die Diktierfunktion Ihres Smartphones nutzen? Schließlich wollen Menschen mit Menschen zu tun haben, nicht mit Robotern. Probieren Sie es aus, denn so vermeiden Sie Ihr übliches Business-Geblubbere. Aufpolieren können Sie Ihren gesprochenen Text in der Korrekturphase. Achten Sie aber auch hier auf Ihre Zielgruppe: Witze, Wortspiele und Co. sind nicht in jeder Branche gern gesehen, auch wenn sie manchmal helfen (würden).
Tipp 2: Schreiben Sie ruhig als Sie selbst, nicht als Externer über sich.
Vermeiden Sie, über sich selbst ständig in der dritten Person zu schreiben. Gerade, wenn Sie als Person durch Autorenbox mit Namen und Foto erkennbar sind, wirkt das seltsam. In einem Gespräch täten Sie das ja auch nicht – Sie sagen: “Ich komme von der Metallfabrik AG. Wir stellen Schrauben her. Unsere Produkte wurden seit 1930 bereits mehrfach ausgezeichnet.” Sie sagen nicht: “Ich komme von der Metallfabrik AG. Die Metallfabrik AG stellt Schrauben her. Die Schrauben der Metallfabrik AG wurden seit 1930 bereits mehrfach ausgezeichnet.”
Was im gesprochenen Wort gilt, gilt auch beim Corporate Blogging: Nutzen Sie also durchaus auch mal ein “wir” oder sogar – bei Meinungsbeiträgen oder Erfahrungsberichten – ein “ich”. So zeigen Sie Ihre Identifikation mit dem, was Sie schreiben. Für den Leser ist klar: Sie vertreten das, was Sie sagen.
Tipp 3: Ersetzen Sie doch mal Ihren Unternehmensnamen beziehungsweise ein “wir” im Blogbeitrag durch den Namen Ihres Wettbewerbers.
Den Rat gab mir vor einiger Zeit die Texterin Daniela Rorig von textmatters.org. Mir hat das sehr geholfen, nicht ins Phrasendreschen abzurutschen: Passt der Text auch für den Mitbewerber? Dann sollten Sie ihn dringend überarbeiten; die einzigartige Persönlichkeit Ihres Unternehmens ist schließlich nicht austauschbar.
Fazit
Beim Corporate Blogging sind Sie an der Kommunikation mit den Lesern interessiert – entweder direkt auf dem Blog oder in den Social-Media-Kanälen. Das gelingt Ihnen am besten, wenn der Leser Sie beziehungsweise Ihr Unternehmen erkennt und Sie kein farbloser Firmenblog sind. Deshalb werden Sie ruhig persönlich, nicht privat.
Dieser Beitrag wurde geschrieben von einer ehemaligen Mitarbeiterin der Business-Academy-Ruhr.
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