Das Handy im Alltag: Digitalisierung und Gesundheit – Gegensatz oder Allianz?

Digitalisierung ist ein sehr weit gefächertes Gebiet mit vielen verschiedenen Teilaspekten. Wir beschäftigen uns hier vorrangig mit der Digitalisierung durch Smartphones und ihren Einfluss auf die Gesundheit. Doch hängt das Smartphone überhaupt mit unserer Gesundheit zusammen? Viele Mythen ranken sich um die Smartphonenutzung und ihren Einfluss auf unsere Gesundheit und nicht alle davon sind positiv. Wir versuchen allerdings einen Überblick über die verschiedenen Risiken, die die Digitalisierung mit sich bringt, und auch über die neuen Möglichkeiten, die geschaffen wurden, zu geben.

Zahlen, Daten, Fakten zur Digitalisierung

Über 80 % der deutschen Bevölkerung, also über 57 Mio. Deutsche (vgl. https://de.statista.com/themen/581/smartphones/), besitzen ein Smartphone und benutzen dieses auch regelmäßig. Dies ist nicht verwunderlich, denn es erleichtert einem den Alltag enorm. Wo früher die Handys nur zum telefonieren und SMS-schreiben da waren, sind die Smartphones heutzutage regelrechte Multifunktionstalente. Sie vereinen verschiedenste Geräte in einem. Vom reinen Telefon, über Musikplayer und sogar Navigationsgeräte werden durch den kleinen Alleskönner ersetzt. Somit wird die Kommunikation und die Unterhaltung immer schneller. Offline-Phasen gibt es kaum noch. Man ist ständig online und dadurch auch ständig erreichbar. Das führt unausweichlich auch zu einer Veränderung in unserer Kommunikation, denn wo man sich vorher vielleicht noch unterhalten hat, wird jetzt mit Freunden über das Smartphone kommuniziert.

Aber nicht nur im Alltag hat das Smartphone längst Einzug gefunden. Auch im Berufsleben ist es kaum noch weg zu denken: der Einsatz von Dienstsmartphones. Bereits 12 % der deutschen Berufstätigen arbeiten mobil (vgl. https://www.wiwo.de/erfolg/beruf/mobiles-arbeiten-smartphone-und-computer-sind-fluch-und-segen/19395312.html/ Stand: 2017) und das aus gutem Grund, denn es bringt viele Vorteile mit sich. Wie zum Beispiel, dass ein flexibleres Arbeiten ermöglicht wird vor allem wenn man unterwegs ist oder dass man Zeit spart und man mehr Autonomie erfährt. Es gibt dabei aber auch einen großen Nachteil, nämlich das Verschwimmen von Freizeit und Arbeit, sodass viele Berufstätige oft das Gefühl haben, gar nicht richtig abschalten zu können.

Die Prognose bezüglich der Smartphone-Nutzer soll für das Jahr 2022 von den 57 Mio. auf 65 Mio. noch einmal ansteigen (vgl. https://de.statista.com/themen/581/smartphones/).

Wir könnten hier noch etliche weitere Statistiken zu Rate ziehen, im Grunde sagen sie jedoch alle das Gleiche: die Nutzung der Smartphones nimmt zu und hält in immer mehr Lebensbereiche Einzug. Die Frage, die man sich dabei häufig stellt: ist das noch gesund? Eine Frage, die wir uns auch gestellt haben oder anders gefragt: kann man das Smartphone auch so nutzen, dass es zur Gesundheit beiträgt?

Das Smartphone für die Gesundheit nutzen

Schaut man sich den breiten Markt verschiedener Apps an, fällt sofort auf, dass es auch zahlreiche Apps gibt, die zur Erhaltung der Gesundheit beitragen. Sei es, dass sie uns an das Trinken erinnern oder motivieren mehr Sport zu machen oder auch bei der aktiven Entspannung im Alltag helfen. Wir haben einmal versucht zu klassifizieren, in welchen Bereichen es Apps gibt, die etwas zur Erhaltung (oder Verbesserung) unserer Gesundheit beitragen.

  • Health Apps

Diese sogenannten Health Apps können helfen, sich einen Überblick über den eigenen Körper zu verschaffen. Die ersten Apps, die dazu zählen, sind die Fitness-Apps. Diese können beispielsweise durch Geräte, die man hinzu kaufen kann, verschiedene Körperwerte messen und diese speichern und verwalten. Viele kennen ja sicherlich Fitness-Uhren oder Armbänder, die mit Hilfe von solchen Apps messen, wie viele Schritte man pro Tag geht oder wie viele Kalorien man bei bestimmten Tätigkeiten verbrennt. Eine dieser Kalorien- und Schrittzähler-Apps ist “MyFitnessPal”.

Weitere Health Apps speziell für Frauen wären Menstruationskalender (z.B. Clue), so weiß man immer, wann man wieder mit seiner Periode rechnen kann, aber auch wann ein Eisprung stattfindet. Natürlich gibt es aber auch Apps zur Dokumentation der Schwangerschaft (z.B. BabyCenter). Die zeigen einem auf, wie sich der Fötus entwickelt, wann was in welcher Zeit der Entwicklung passiert und erinnert an Untersuchungen . Insgesamt erinnern uns solche Apps daran, etwas zu tun. Wie die  Pillen-Wecker-App, die an die Einnahme von Medikamenten erinnert oder eine Trink-Erinnerungs-App daran erinnert, ausreichend zu trinken. Das Erinnern und Aufzeigen kann also helfen, seinen eigenen Schweinehund öfter zu überwinden und Dinge zu tun, die uns gesund erhalten.

  • Entspannungs Apps

Neben den Health Apps, die häufig mit Visualisierungen und Erinnerungen an etwas erinnern, gibt es aber auch die Möglichkeit, Apps zur aktiven Entspannung zu nutzen. Wer sich jedoch gestresst fühlt, sei es von der Arbeit, Uni, Schule oder anderen Sachen, der kann sich mit verschiedenen Entspannungs-Apps behelfen. Die Apps  Calm und 7Mind sind hier gute Beispiele. Calm legt den Fokus auf das Entspannen durch Meditationsübungen, Klänge und sogar Einschlafgeschichten. Bei der App 7Mind geht es zwar auch um Entspannung durch Meditation, allerdings kommt hier noch der Faktor Stress senken und Konzentration verbessern hinzu. Sollten Sie also Probleme haben sich zu entspannen oder sollten Sie sehr viel Stress haben, so stellen diese Entspannungs Apps eine gute Lösung dar. Zwar werden einem die Apps nicht von Heute auf Morgen den Stress nehmen können, jedoch können sie einem helfen, damit besser umgehen zu können.

  • Konzentrations Apps

Neben der Entspannung, kann man mit Hilfe von Apps auch aktiv etwas zum Training seines Gehirns beitragen. Wer aber lieber seinem Gehirn etwas Gutes tun möchte, der wird bei den Konzentrations Apps fündig. Beliebte Apps hierfür sind zum Beispiel NeuroNation und Memorado. NeuroNation ist eine Gehirnjogging-App, mit der man seine Konzentration und sein Gedächtnis verbessern kann. Hierzu werden einzelne Übungen angeboten oder auch ein personalisiertes Training. Übungen gibt es zur Verbesserung der Intelligenz, des Gedächtnisses oder der Aufmerksamkeit. Memorado hingegen ist auch eine Gehirnjogging-App, bei der der Fokus allerdings nur auf der Verbesserung des Gedächtnisses liegt. Hierzu setzt man sich individuelle Lernziele und löst Aufgaben. Danach kann man sich darauf basierend einen personalisierten Lernplan zusammenstellen.

Wem es schwer fällt, sich wegen seines Smartphones auf andere Dinge zu konzentrieren, der hat die Möglichkeit sich mit Apps zu behelfen. Das klingt zunächst einmal konträr, jedoch kann das sehr effektiv sein. Eine App, die hierbei sehr beliebt ist, nennt sich Forest. In dieser App geht es darum, seinen Handynutzung zu verringern und seine Produktivität zu steigern. Das passiert, indem man Bäume pflanzt und je länger man das Smartphone beiseite legt, desto besser wächst der Baum.

Krankmacher Smartphone

Neben dem Einsatz von Apps zur Gesunderaltung, darf jedoch der kritische Blick nicht vergessen werden. Fest steht: das Smartphone hat unsere Kommunikation verändert, das kann jeder nachvollziehen, der viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt. Kommunikation findet häufig über das Smartphone statt. Die Menschen schauen sich weniger an, sprechen weniger direkt miteinander, schauen stattdessen auf ihr Smartphone.

Was auch eine große Gefahr darstellt und vielen gar nicht bewusst ist, ist dass das Smartphone eine Gefahr im Straßenverkehr ist. Nicht nur als Autofahrer, sondern besonders auch als Fußgänger. 63 % der Deutschen gaben sogar zu, dass sie ihr Smartphone im Straßenverkehr benutzen. Werden wir in Zukunft also auch Gehwege für Smartphone-Nutzer haben, die die Verkehrsschilder auf dem Boden bräuchten?

Auch hinterlässt die exzessive Nutzung der Smartphones körperliche Folgen bei uns. Wissenschaftler bezeichnen diese Generation als “head down generation” also “Kopf unten Generation”. Treffender könnte die Bezeichnung kaum sein, denn genau das ist die Ursache der vermehrten Nackenverspannungen und Kopfschmerzen. Dem kann jedoch Abhilfe geschafft werden, wenn das Smartphone bewusst mit ein paar einfachen Tipps bedient wird:

  • aufrechte Körperhaltung
  • Schultern lockern
  • tiefe Atemzüge nehmen
  • Gesichtsmuskulatur entspannen

 Fazit

Fest steht: das Smartphone selbst macht weder gesund, noch macht es krank, es ist einfach nur ein Medium. Es kommt immer auf den Menschen an, wie er es nutzt. Ein erster Schritt ist es, sich über das eigene Smartphone Gedanken zu machen und zu reflektieren. Hier kann es schon helfen, seine Smartphone-Zeit mal genauer zu beobachten und sich die Frage zu stellen, was wirklich notwendig ist. Mein Tipp: warum nicht das Smartphone auch bewusst mal für die Gesundheit einsetzen? Wie wir herausgefunden haben, gibt es mehr als genügend Einsatzmöglichkeiten für das  Smartphone. Unser Ziel als Bildungsanbieter ist, Sensibilität im Umgang mit dem Smartphone zu schaffen und neue Anwendungen vorzustellen.

Dieses Thema haben wir im Rahmen eines Gesundheitstages in einem großen Unternehmen als Kurz-Workshops bearbeitet. Wenn Sie oder Ihr Unternehmen Interesse haben, sich mit dem Thema Smartphone-Nutzung intensiver zu beschäftigen, kommen Sie gerne auf uns zu!


Ansprechpartnerin: Dr. Marie Huchthausen

mh@business-academy-ruhr.de

Tel.: 0231-700888 50