Instagram für Unternehmen: Warum der Kanal so viel Potenzial hat

Auf den ersten Blick scheint Instagram für Unternehmen wenig Nutzen zu haben. Hier geht es doch um das Teilen von Fotos, das hat doch keine Relevanz für Unternehmen, oder? So eine häufige Frage. Das hat sich jedoch mittlerweile ganz anders entwickelt, denn Bilder transportieren Botschaften viel effizienter als Texte, können einen emotionalen Zugang bieten und das ist auch für Unternehmen spannend.

Wie sich Instagram entwickelt hat

Instagram fand im Oktober 2010 als Bild-Kanal seine Anfänge. Damals hieß es noch nicht Instagram, sondern “Burbn” (vgl. pressrelations GmbH). Wie bei vielen anderen Social Media Kanälen stand bei Instagram zunächst eine private Nutzung im Vordergrund. Es ging darum, eigene Fotos mit anderen zu teilen. In der Ausrichtung ist Instagram bis heute diesem Credo treu geblieben: es geht um das Teilen von Fotos.

Das ist heute jedoch nur ein Teil des Kanals, die Funktionen sind stetig erweitert worden. Seit 2013 kann man auch Videos hochladen, zunächst nur sehr kurz (15 Sekunden). 2016 kam (sicherlich von Snapchat inspiriert) die Story-Funktion hinzu und seit 2018 das sog. IGTV (Instagram TV). Mit dieser Funktionen können nun Videos von bis zu 10 Minuten in vertikalem Format hochgeladen werden.

Künftig soll die Zeitspanne für Videos sogar auf bis zu 60 Minuten hochgesetzt werden. Es geht also schon lang nicht mehr allein um das Foto. Die allgemeinen Social-Media-Trends hin zu mehr Video, mehr Live-Streaming hat auch Instagram aufgenommen.

Instagram-Nutzung von Unternehmen

Seit 2012 gehört Instagram zu Facebook. Die Popularität des Kanals ist auch Unternehmen nicht verborgen geblieben. Seit 2016 stehen Unternehmen auch sog. Business-Accounts zur Verfügung. Instagram informiert auf den eigenen Seiten, dass derzeit mehr als 25 Mio. Unternehmensprofile (weltweit) auf der Plattform vertreten sind (vgl. Instagram Business/ Stand: 07.2019). 60% der User würden angeben, dass sie über Instagram von neuen Produkten erfahren. So sind knapp 1/3 der am häufigsten angezeigten Stories von Unternehmen.

Der Business Account bietet eine direkte Verlinkung zur Unternehmensseite, Kontakt- und Werbemöglichkeiten und eine genaue Analyse der Posting-Erfolge durch Instagram-Analytics. Was die Attraktivität von Instagram für Unternehmen ausmacht? Zunächst die alt bekannte Prämisse, als Marketer dort zu werben, wo die Zielgruppe ist. Unternehmen mit einer jüngeren Zielgruppe sind also bei Instagram gut aufgehoben. Laut Brandwatch ist die größte demographische Nutzer-Gruppe männlich und zwischen 18 und 24 Jahren und 90% aller Instagram-User jünger als 35 (vgl. Brandwatch). Die Reichweite ist immens. Auf Instagram werden täglich 3,5 Milliarden Likes vergeben.

Diese Gründe sprechen für einen Unternehmens-Account auf Instagram:

  • Über Fotos/ Videos können Emotionen sehr gut vermittelt werden: Eindrücke, Zugänge, Anknüpfungen.
  • Man erreicht eine jüngere Zielgruppe sehr gut (unter 35).
  • Die Handhabung ist intuitiv, man hat ein großes Repertoire an kreativen Foto- und Video-Tools zur Verfügung.
  • Durch zeitlich begrenzte Sichtbarkeit von Elementen (Stories) bindet man den Kunden sehr eng.

Das sind einige ausgewählte Vorzüge für die Nutzung von Instagram für Unternehmen. Der Kanal ist kurzweilig. Er lebt vom “Geschichten-Erzählen”, von Intuition, derzeit ist Instagram noch deutlich weniger werbelastig und weniger kommerziell als Facebook und ist im Community Management weniger aufwendig.

Beispiele: Instagram für Unternehmen

Wie sieht denn eine Nutzung von Instagram für Unternehmen aus? Was kann man sich darunter vorstellen? Auf welche Weise richten Unternehmen Instagram aus? Welche Ziele könnten dahinter stecken? Solch konkrete Fragen lassen sich am besten auch am konkreten Beispiel beantworten.

  1. Ziel: neue Mitarbeiter gewinnen (Recruiting). Hier gilt es, über das Bildmaterial auf Instagram zu zeigen, wie die “Stimmung” im Unternehmen ist, wie man zusammen arbeitet, wie das Kollegium sich versteht. Das sind durchaus Aspekte, die den künftigen Mitarbeiter interessieren, aber schwer in Worte zu fassen sind. Bzw. als Text weniger authentisch sind, als in Bildern. So banal das klingen mag, aber natürlich geht es hier darum zu zeigen, wie man Kollegen zum Geburtstag gratuliert, wie man als Team etwas unternimmt, die Pausen gemeinsam verbringt, Weihnachten feiert und Co.
  2. Ziel: sich als Arbeitgeber attraktiv machen (Recruiting und Employer-Branding). Viele Arbeitgeber haben bereits versanden, dass die Zeiten der vielen Bewerbungen vorbei sind und es eher darum geht, aufzuzeigen, warum man ein attraktiver Arbeitgeber ist. Sei es die hervorragende Ausstattung der Arbeitsplätze zu zeigen, den obligatorischen Obstkorb oder die gute Kaffeemaschine, aber auch solche Aspekte, die Ermöglichung von flexiblen Arbeitszeiten oder ein Haustier mit zur Arbeit zu bringen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf potentielle Mitarbeiter, sondern ist genauso wichtig, für das bestsehende Team. Im Sinne von: deutlich machen, was der Arbeitgeber alles bietet.
  3. Ziel: Marken- und Imagebildung (Branding). Auch wenn sich der Fokus der Social Media Kommunikation mehr in Richtung Mitarbeiter bewegt, spielt der Zugang zum Kunden weiterhin eine große Rolle. Für Unternehmen heißt das, die Bekanntheit ihrer Marke auf- bzw. auszubauen. Das gilt nicht nur für neue Marken, auch etablierte Marken streben stets danach, ihre Bekanntheit bei neuen/jungen Zielgruppen zu positionieren, zu festigen. Instagram für Unternehmenist da eine wunderbare Möglichkeit, sich immer wieder in das (Bild-) Gedächtnis des Kunden zu rufen.
  4. Ziel: Kundenbindung (CustomerRelationshipMarketing). Hat man als Unternehmen einen Kunden gewonnen, ist eine große Hürde gemeistert. Die Kunst liegt jedoch darin, den Kunden auch zu halten. Das heißt nicht nur, ihn über neue Produkte zu informieren, sondern ihn über das Unternehmen auf dem Laufenden halten. Einen Innenblick zu ermöglichen, Transparent zu sein, den Kunden einzubinden. Letztendlich wächst das Markenbewusstsein nicht nur mit dem Konsum der Marke, sondern durch ein “Mehr” an Wissen über das Unternehmen. Das Unternehmen für den Kunden greifbar zu machen.

Diese Aufzählung ließe sich weiter fortsetzen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, zeigt jedoch die häufigsten Zugänge der Unternehmen zu Instagram auf. Wichtig für eine Umsetzung ist jedoch -neben guten Kenntnissen des Kanals- eine strategische Ausrichtung. Einfach irgendwelche Bilder, zu irgendwelchen Zeitpunkten zu posten, führt dann auch nicht zu dem erwünschten Ziel. Das kann man entweder im Rahmen einer Weiterbildung zum Social Media Manager als Gesamt-Paket lernen.

Wenn es um spezielle Fragen geht, oder man im Team eine Unterstützung braucht, kann auch eine individuelle In-House-Schulung für Instagram genau das richtige sein. Sprechen Sie uns gern an!