Warum Mitarbeiter Weiterbildung im eLearning häufig nicht funktioniert
Viele Bildungsträger stehen vor der Aufgabe mit der Zeit zu gehen, modern zu sein und ihr Lernkonzept an den digitalen Fortschritt anzupassen. Es stellt sich jedoch die Frage, wo man anfängt, welche Bildungsgänge sich für solche Ansätze eignen und welchen Mehrwert die Digitalisierung der Mitarbeiter Weiterbildung hat.
Lernplattformen sind kein Daten-Ablage-Platz
eLearning ist heutzutage schon ein alter Hut. Die Bestrebungen, Lernumgebungen digital zu gestalten, das Lernen zu “automatisieren” sind bereits in den 1980er Jahren entstanden und in den 2000ern mit der Entwicklung von Lernplattformen weiterentwickelt worden. Die anfängliche Euphorie der eLearning-Entwickler ließ jedoch schnell nach, als man erkannte, dass wirklich gute eLearning-Umgebungen zur Mitarbeiter Weiterbildung sehr aufwändig in der Entwicklung und Umsetzung sind, dass Erfahrungswerte fehlen und manche Inhalte besser in Präsenz umzusetzen sind.
So folgte nach der Phase der Euphorie, eine Zeit der Ernüchterung in der zahlreiche Bildungsträger ihre eLearning-Aktivitäten einstellten oder auf ein Minimum reduzierten. Ein Minimum bedeutet, dass häufig eine Technik erworben wurde, die Investitionen aber spätestens bei den tatsächlichen Schulungen der Mitarbeiter aufhörten und die Technik dann langfristig als Daten-Ablage-Platz verwendet wurde. Daher sollten sich Träger, Schulen und Hochschulen nicht wundern, dass ihre eLearning-Plattformen oft nur dazu genutzt werden, den Lernenden Material digital zur Verfügung zu stellen. Das wäre mit Cloud-Lösungen deutlich einfacher.
Fakt ist: das Potential der Lernplattformen wird nicht genutzt und so fristen diese häufig ein trauriges Dasein. Im Umkehrschluss verlieren die Lernplattformen natürlich an Attraktivität, wenn man sie nur zur Datenablage nutzt. So sind wir in unseren Beratungen und Schulungen häufig mit der Meinung konfrontiert “eLearning funktioniert bei uns nicht. Es nutzt ja keiner!”
Warum Mitarbeiter Weiterbildung im eLearning häufig nicht funktioniert
Die Ursache wird von den Trägern überwiegend in der Technik gesehen. Vielfach wird diese als “zu kompliziert” und “wenig geeignet” für den Unterricht bewertet. Fragt man jedoch hier einmal näher nach, was genau so kompliziert ist und an welchen Stellen der Einsatz im Unterricht nicht funktioniert, stellt man schnell fest, dass es an Praxis-Erfahrungen fehlt. Den Anbietern ist häufig das Potential der Lernplattformen nicht klar. Sie wissen gar nicht, wie viel man damit umsetzen kann. Wenn man die Funktionen der Plattform nicht kennt, kann man diese auch nicht sinnvoll in den Unterricht integrieren. Wenn man jedoch weiß, dass man mit Lernplattformen sehr gut
- die Zusammenarbeit von Teilnehmern durch das gemeinsame Entwickeln von Wissensglossaren fördern kann
- den Austausch über Foren-Diskussionen fördern kann
- durch Tests das Prüfen des Wissens erleichtern kann
- gemeinsam Artikel zu einem Thema schreiben und in Wikis überführen kann
wird erst deutlich, dass Lernplattform eine Vielzahl von Lernaktivitäten, die auch in der Präsenz stattfinden adäquat abbilden können. Als erfahrener eLearning Anbieter fallen mir nur wenige Beispiele ein, welche Lernthemen oder Inhalte man nicht auf Lernplattformen übersetzen kann. Man benötigt dazu jedoch zum einen einen pädagogischen-didaktischen Hintergrund, um die Inhalte sinnvoll zueinander aufzubauen. Ebenfalls erforderlich für eine qualitativ hochwertige Mitarbeiter Weiterbildung ist Erfahrung im Umgang mit Plattformen wie z.B. Moodle, um die Inhalte den Methoden zuordnen zu können, und Kreativität, denn häufig muss man Inhalte aus der Präsenz in Anwendungsaufgaben übersetzen.
Mitarbeiter schulen und unterstützen
Eines konnte die Entwicklung des eLearning verdeutlichen: Technik allein ist nicht die Lösung. Der menschliche Einsatz ist der Erfolgsfaktor, denn diejenigen, welche die Mitarbeiter Weiterbildung umsetzen, entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Wenig Aussicht auf Erfolg hat es, den Mitarbeitern/ Lehrern/ Dozenten den Einsatz der Lernplattform zu überlassen. Sind diese nicht speziell geschult, fehlt ihnen zum einen die Zeit und Muße, sich die Funktionen der Lernplattformen selbst anzueignen, zum anderen fehlen genauso Beispiele, an denen sie sich orientieren können. Erst wenn man weiß was möglich ist, kann man für die eigene Umsetzung Ideen gestalten. Dies kann man in Schulungen gut vermitteln. Vor dem Einsatz empfehlen wir jedoch, die entwickelten Aufgaben und Inhalte nochmals von Experten “begutachten” zu lassen. Häufig schöpfen Anbieter das Potential der Aufgabenformen nicht aus, schätzen Zeiten für die Bearbeitung von Aufgaben falsch ein oder vergessen wichtige Hinweise für Bearbeitungen. Solche Mängel vor dem Einsatz in die Praxis zu beheben, spart viel Zeit und verärgerte Teilnehmer. Häufig reichen hier zwei bis drei Schulungseinheiten, um digitale Lernideen in die Praxis umzusetzen.
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