Mitarbeiterschulung: Vorteile und Planung einer Inhouse-Schulung

In erfolgreichen Unternehmen steht die Mitarbeiterschulung hoch im Kurs, denn dass das Gehalt allein Mitarbeiter nicht langfristig an ihren Arbeitgeber binden kann, ist den meisten Geschäftsleitern bekannt.

Gefährlich wird es, wenn der Faktor der Mitarbeiterzufriedenheit unterschätzt wird. Für viele Arbeitnehmer stehen ganz klar ihr eigenes Wohlbefinden und ihre Zufriedenheit an erster Stelle. Der Einfluss auf die Zufriedenheit im Job setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Einer Studie der Princeton University und der Jobplattform Glassdoor zufolge sind die Unternehmenskultur und -werte (22,1%) sowie die Karrieremöglichkeiten (18,8%) die wichtigsten Faktoren, die die Mitarbeiterzufriedenheit beeinflussen. Das Gehalt (12%) spielt dahingegen eine eher untergeordnete Rolle.

Zu den Karrieremöglichkeiten gehören auch Mitarbeiterschulungen, die dafür sorgen, dass die Zahl der Langzeitangestellten nicht stagniert und das Interesse des Nachwuchses geweckt wird. Gerade innerbetriebliche Mitarbeiterschulungen zeugen davon, dass der Arbeitgeber stetig darin interessiert ist, seine Mitarbeiter zu fördern, die Qualität ihrer Arbeit zu sichern und ihnen Karrieremöglichkeiten und verantwortungsvollere Aufgaben in Aussicht zu stellen.

Eine konkrete Möglichkeit, Mitarbeiter zu schulen, liegt in den Inhouse-Schulungen. Welche weiteren Vorteile diese Ihnen als Verantwortlichem bieten und wie Sie diese planen können, stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

Vorteile der Inhouse-Schulungen

Gerade, weil sich Arbeitsmethoden, Strategien und Tools stetig verändern und optimiert werden, sind Mitarbeiterschulungen sinnvoll. Da jedes Unternehmen anders arbeitet und andere Aufgaben erfüllen muss, ist eine Inhouse-Schulung – also eine betriebsinterne Fortbildung – die optimale Lösung, besonders auf individuelle Aufgaben und Ziele einzugehen.

Inhalte können passgenau auf den Betrieb zugeschnitten werden. Die Möglichkeit, praxisnahe Problemfragen und Anwendungsbeispiele direkt im Bezug auf das jeweilige Unternehmen zu erörtern, hilft den Teilnehmern der Mitarbeiterschulung dabei, das Gelernte später auch selbst in der Praxis umsetzen zu können und bestimmte Methoden von diesem Stand aus eigenständig weiterzuentwickeln. In dem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass gerade das Wechselspiel aus Demonstration und Übung der Inhouse-Schulung dazu beiträgt, dass die Mitarbeiter ihr neu erlangtes Wissen in die Praxis umsetzen können.

Auch der Umgang mit sensiblen Daten ist in internen Mitarbeiterschulungen in gewisser Hinsicht einfacher. Daten, Fakten und Zahlen bleiben im Unternehmen und es kann offen über aktuelle betriebsinterne Probleme gesprochen und mögliche Lösungsansätze für diese entworfen werden.

Von Vorteil ist auch, dass sich die Teilnehmer bereits kennen, zusammen arbeiten und dies zumeist auch in Zukunft tun sollen. Der Referent kann in einer Inhouse-Schulung individuell auf die Teilnehmer und ihre Konstellationen eingehen sowie ihre Vorkenntnisse beachten.

Zu sagen bleibt, dass die Mitarbeiterschulung vor Ort häufig günstiger ist als externe Fortbildungsmaßnahmen. Zudem liegt der nachhaltige Mehrwert komplett bei Ihnen. So können Ihre Mitarbeiter im besten Fall nach einer Schulung nicht nur gezielt Projekte eigenständig intern weiterentwickeln, sondern auch mit externen Instanzen, wie zum Beispiel Agenturen, besser kommunizieren und verhandeln. Durch eine Schulung bekommen sie so beispielsweise einen besseren Überblick über den Arbeits- und Kostenaufwand externer Dienstleister und können die Kosten für diese besser einschätzen. Kurz gesagt: Ihre Mitarbeiter werden sich so leicht nicht mehr übers Ohr hauen lassen.

Es gibt jedoch auch einen Nachteil, den Inhouse-Schulungen mit sich bringen: Der Organisationsaufwand liegt hier zu einem großen Teil beim Unternehmen, da es zum Beispiel Informationen über den Kenntnisstand seiner Mitarbeiter zusammentragen oder für Verpflegung und Räumlichkeiten sorgen muss. Wie der Organisationsaufwand getragen und Ihre Inhouse-Schulung so trotzdem zu einem vollen Erfolg wird, zeigen wir Ihnen im nächsten Absatz.

Planung einer Inhouse-Schulung

Um alle Vorteile der internen Mitarbeiterschulung auskosten zu können, gibt es bei der Planung einige Punkte zu beachten. Wir haben Ihnen die wichtigsten in einer kurzen checklistenartigen Übersicht zusammengestellt.

1. Bedarfsanalyse und Zielsetzung

Als erstes sollten Sie erfassen, wo und bei wem der Bedarf einer Schulung liegt. Setzen Sie sich also zu allererst ein klar abgestecktes Ziel. Klären Sie dann, wer an der Mitarbeiterschulung teilnehmen soll und auf welchem Stand diese Personen sind. Einige Bildungspartner offerieren auch, selbst eine spezifische Bedarfsanalyse für Ihr Unternehmen durchzuführen. Sie können aus einem anderen und gleichzeitig professionellem Blickwinkel heraus die Lage beurteilen.

2. Budget ermitteln

Natürlich muss vor jeder Mitarbeiterschulung geklärt sein, ob und in welchem Rahmen diese überhaupt getragen werden kann. Wägen Sie daher immer wieder ab, ob die Teilnehmeranzahl und der Umfang der Inhouse Schulung in Ihrem Budget liegt oder ob die Planung an dieser Stelle verändert werden muss. Insofern Ihr Betrieb noch kein festes Budget für jegliche Weiter- und Fortbildungen hat, muss zudem geklärt werden, von welcher Stelle die Kosten für die Mitarbeiterschulung abgerechnet werden sollen.

3. Schulungskonzept festlegen

Bevor Sie sich einen Anbieter im gewünschten Bereich suchen, ist es unerlässlich, sich vorher Gedanken zu machen, welche Form der Inhouse-Schulung gewünscht ist. Soll sie klassisch gehalten werden oder sich durch einen hohen Praxisanteil auszeichnen? Oder soll es gar eine Online-Schulung werden? Soll die Schulung zertifiziert werden? Wie lange soll sie dauern? Erst wenn diese Fragen geklärt sind, ist es möglich den perfekten Anbieter zu finden.

4. Die Wahl des Bildungspartners

Hier müssen Sie besonders Acht geben, denn schließlich muss der Anbieter auch zu den Ansprüchen und gewünschten Schulungsinhalten passen. Ein guter erster Anhaltspunkt ist der, die Referenzen und Erfahrungen der einzelnen Anbieter zu vergleichen und sich anhand dessen zwei bis drei potentielle Partner genauer anzuschauen, bei denen Sie ein unverbindliches Angebot einholen sollten. Diese können Sie dann mithilfe einiger Kriterien vergleichend gegenüberstellen.

Ganz vorneweg steht beim Vergleich der Angebote natürlich die Frage, zu welchen Konditionen Sie welche Leistungen erhalten. Stellen Sie sich dabei auch die Frage, welche Zusatzkosten, wie beispielsweise die Übernahme der Anfahrtskosten des Referenten oder eine Stornierungsgebühr, auf Sie zukommen könnten.

Schauen Sie sich auch ruhig die Qualifikationen des zugeordneten Trainers an. Gegebenenfalls muss dieser bestimmte Qualifikationen aufweisen, um die Schulung durchführen zu können.

Prüfen Sie vor allem die Leistungen umfassend im Detail. Bietet der Bildungspartner eine Bedarfsanalyse an? Wie sieht das individuelle Schulungskonzept des Bildungspartners aus? Welches Material stellt der Anbieter und welche sonstigen Inklusivleistungen erwarten Sie?

Haben Sie sich nach gründlichem Abwägen für einen Anbieter entschieden, so sollten Sie noch einmal genauestens die Inhalte der Mitarbeiterschulung mit diesem absprechen und gegebenenfalls anpassen lassen.

5. Sonstige Vorbereitungen

Nachdem der Termin mit den teilnehmenden Mitarbeitern und weiteren Instanzen kommuniziert und abgesprochen wurde, so gibt es noch ein paar weitere Details zu beachten.

Ist der Termin gebucht, so stellen Sie sicher, dass der Referent, insofern nötig und vereinbart, für die Dauer des Seminars mit einer Unterkunft und Ansprechpartnern versorgt ist. Organisieren Sie dann einen guten und für die Schulungsform geeigneten Raum. Diesen können Sie auch extern anmieten. Wichtig ist nur, dass benötigte Arbeitsmittel, wie Computerarbeitsplätze, Internetzugang, Beamer oder Flipchart, vorhanden sind. Auch sollten Sie für Snacks und Getränke in den Pausen sorgen, die die Teilnehmer bei Laune halten.

Wenn Sie auf der Suche nach einer äußerst detaillierten Checkliste für die Planung der betriebsinternen Mitarbeiterschulung sind, so könnte dieser Artikel mit downloadbarer Checkliste von HalloKarriere interessant für Sie sein.

Auswertung Ihrer Mitarbeiterschulung und unser Fazit

Haben Sie alle Schritte zur Organisation erfolgreich bewältigt, so ist Ihr Teil getan. Jetzt liegt es in der Hand des Referenten, die Mitarbeiterschulung erfolgreich durchzuführen. Sie können sich allerdings im Anschluss an die Inhouse-Schulung ein Feedback der Mitarbeiter einholen. Damit zeigen Sie Ihren Angestellten nicht nur, dass Sie ihre Meinung und ihr Wohlbefinden interessiert. Sie können sich sogleich auch wertvollen Input für die nächste anstehende Fortbildungsmaßnahme einholen.

Testen Sie zudem, ob Ihre Mitarbeiter die zuvor gesetzten Ziele in der Praxis nach der Schulung auch erreichen können. So können Sie den Erfolg der Schulung einschätzen und von diesem neuen Ist-Stand aus weiterarbeiten.

Fest steht, dass Inhouse-Schulungen eine vergleichbar kostengünstige Alternative sind, Ihre Mitarbeiter für die Arbeiten in Ihrem Unternehmen zu qualifizieren und damit nicht nur die Qualität Ihrer Angestellten zu verbessern, sondern auch die Ihrer Dienstleistungen. Ihre Arbeitnehmer werden es Ihnen wiederum mit Vertrauen und Motivation danken. Und motivierte Mitarbeiter sollen ja bekanntlich produktiver arbeiten.

Dieser Beitrag wurde von Nina Pawlik verfasst, Praktikantin bei der Business Academy Ruhr von Dezember 2017 bis April 2018.