
Non Profit Camp: Digitalisierung überall
Die Digitalisierung macht auch vor dem Non Profit-Sektor nicht halt: Doch wie sollen die gemeinnützigen Verbände, Vereine, Organisationen darauf reagieren? Wie funktioniert Digitalisierung in ehrenamtlichen Strukturen? – Antworten darauf versuchen seit drei Jahren Ehren- und Hauptamtliche aus allen Bereichen des Non Profit-Sektors gemeinsam beim Non Profit Camp in Aachen zu finden.
Als sogenanntes Themenbarcamp ist das Oberthema gesetzt, doch darunter finden verschiedene Sessionangebote ihren Platz: Bei Barcamps kann jeder Teilnehmer zum Teilgeber werden und sein Thema vorstellen. Morgens wird dann gemeinsam spontan der Tagesplan zusammengestellt. Zeit genug für alle Sessionangebote gab es dieses Jahr auf jeden Fall: Erstmals fand das Non Profit Camp als zweitägiges Barcamp statt. So gab es zum Beispiel Beiträge zum Thema Leichte Sprache, Newslettermarketing, Kampagnenplanung, kolloborative Tools oder Communitymanagement.
Gleich zwei unserer Alumni haben wir hier beim #NPcamp heute schon entdeckt: Neben @pmaurus auch noch @LarsManOnEarth. 👍
— BusinessAcademyRuhr (@BARuhr) 4. Februar 2017
Mönch und Social Media Manager
Aber auch “speziellere” Themen wie die Session unseres Alumnus Maurus Runge “Mönch und Social Media Manager – wie geht das?” fanden ihren Platz in der Planung. Der Benediktinermönch aus der Abtei Königsmünster in Meschede hielt seinen Vortrag im Habit, eröffnete den Zuhörern jedoch Einblicke in die ganz moderne Arbeit für die Sozialen Netzwerke: Wie man geschickt weltliche Trends in die klösterliche Kommunikation einbinden kann, zeigte uns Pater Maurus anhand des Pokemon Go Hypes aus dem letzten Sommer. Die Abtei Königsmünster ist darin ein sogenannter Pokestop, den die Spieler nutzen, um Kraft zu tanken – ganz so, wie das Kloster und seine Kirche es auch im “echten” Leben sind.
Die Abtei @Koenigsmuenster ist ein #Pokestop. @pmaurus verbindet #SocialMedia mit Spiritualität. Spannend! #NPcamp
— BusinessAcademyRuhr (@BARuhr) 4. Februar 2017
Neben den offiziellen Accounts für seine Abtei bei Facebook und Twitter ist der “#socialmonk” insbesondere auf Twitter aktiv. Und zeigt sich hier nicht nur als Mönch sondern auch als großer Fußball- und Tatortfan. Nicht umsonst lautete einer seiner Hashtags in der Vorstellungsrunde “#Fußballökumene”.
Communitymanagement in Non Profit Organisationen
Non Profits brauchen starke Communitys – wie man diese aufbaut, bei Laune hält und strategisch nutzt, war ein weiteres Thema dieses Wochenendes: Wie gehe ich mit Trollen um? Was ist eigentlich mein “Tone of voice”? Duze oder sieze ich? Und wie gewährleiste ich eine ordentliche, kontinuierliche Betreuung meiner Social Media Kanäle?
Ehrlichkeit, Transparenz, Authentizität, zeitnahe Antwort. Kommunikationsregeln, die sowohl analog als auch digital gelten. #NPcamp
— havau (@havau) 5. Februar 2017
Fragen, die sich insbesondere für Ehrenamtliche verstärkt stellen; schließlich betreuen diese “ihre” Kanäle neben ihrem beruflichen und privaten Alltag. Herausforderungen, die sich meistern lassen wie der Austausch zeigte.
Einfache Sprache – Texten für die Zielgruppe
Spannend für mich war auch die Session zu “leichter Sprache”: Welche Zielgruppen wollen wir ansprechen? Und passt unser Sprachlevel dafür eigentlich? Abgesehen davon, dass Google leicht verständliche Texte sowieso schätzt – auch die meisten Menschen lesen lieber einfacherere Texte als “amtliche Verlautbarungen”.
Bei vielen Veröffentlichungen und Texten sind 40% der Bevölkerung ausgegrenzt. #NPcamp #leichteSprache
— Susanne Moll (@_susannemoll) 4. Februar 2017
Deshalb sollte man am besten auf mittlerem Sprachniveau texten. Denn selbst wer des höheren Sprachniveaus mächtig ist, empfindet es oft als anstrengend zu lesen.
Fazit
Barcamps sind eine andere Form der Weiterbildung: (immer noch) unkonventionell, spontan und sie packen Themen an, die den Teilnehmern unter den Nägeln brennen. Wer sich das erste Mal an das Format Barcamp wagt, ist beim Non Profit Camp nicht alleine. Hier treffen vom Jungspund bis zum alten Hasen alle Altersgruppen aufeinander. Wer zudem sicher sein möchte, dass er zu “seinem” Thema ganz viele Experten trifft, für den sind Themenbarcamps bestens geeignet.
Ich kann jedem, der im Non Profit-Sektor aktiv ist – gleich ob haupt- oder ehrenamtlich – einen Besuch des Non Profit Camps nur empfehlen. Austausch und Vernetzung gelingen hier ganz einfach: Die Non Profits haben alle ähnliche Probleme und der Blick über den eigenen Tellerrand eröffnet neue Möglichkeiten.
Vielleicht sehen wir uns im nächsten Jahr beim 4. Non Profit Camp? Ich werde auf jeden Fall wieder einen Abstecher dorthin machen!
Dieser Beitrag wurde geschrieben von einer ehemaligen Mitarbeiterin der Business-Academy-Ruhr.
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