Online Reputation: Warum wir lieber von Eigenmarketing als von Personal Branding sprechen

Was sieht man von Ihnen, wenn man Ihren Namen googelt? Egal ob Freiberufler, Selbstständige, Studierender, Angestellter oder Auszubildender – Ihre Online Reputation sollten Sie nicht dem Zufall überlassen.  

Eigenmarketing ist für viele ein fremdes Gebiet. Sich selbst zu vermarkten, klingt in vielen Ohren fragwürdig: Zu groß ist die Sorge, dass es um unangenehme Selbstbeweihräucherung geht, so meine Erfahrung aus zahlreichen Coachinggesprächen mit Teilnehmern unserer Weiterbildungen.

Personal Branding oder Eigenmarketing?

PR-Doktor Kerstin Hoffmann definiert Personal Branding im Rahmen ihrer Blogparade “Mein persönlicher Kommunikationsmix” treffend wie folgt:

Eine Personenmarke ist nicht das, was ich selbst aufbaue, sondern das, was andere über mich wahrnehmen. Ich kann also bewusstes Personal Branding betreiben. Kontrollieren kann ich es aber nur bedingt. Denn die Personenmarke, und das gilt eben auch für Markenbotschafter, entsteht erst im Auge, im Ohr, im Kopf meiner Empfänger und Gesprächspartner. 

Das Eigenmarketing ist für uns dem gleichgesetzt: Ich kann es bewusst einsetzen, allerdings nicht kontrollieren. Wobei ein Gegenchecken von Selbst- und Fremdwahrnehmung möglich und auch sehr sinnvoll ist. Dabei hilft ehrliches Feedback von Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen ebenso wie das Googeln nach dem eigenen Namen bzw. die Einrichtung von sogenannten Alerts, zum Beispiel Google Alerts. Diese informieren automatisch über neue Beiträge zu von Ihnen festgelegten Suchbegriffen, also auch Ihrem eigenen Namen.

Stephanie Tönjes, Senior Communicatons Manager bei der Deutschen Telekom, sieht Personal Branding daher in ihrem Blogpost “6 Schritte, um noch heute mit Personal Branding zu starten” auch als eine Art von Eigenmarketing:

Personal Branding ist die Positionierung einer Person und die Kommunikation dieser Positionierung nach außen. Einfach übersetzt, geht es beim Personal Branding um eine Art von Selbstmarketing. Zudem ist Personal Branding auch immer eine Form von Persönlichkeitsentwicklung.

Unsere Erfahrung zeigt: Kommen wir mit dem Begriff des “Personal Branding” um die Ecke, verlieren wir viele noch bevor wir sie vom Nutzen des Eigenmarketings überzeugt haben. Sich selbst als Marke zu sehen, lehnen viele ab: Fällt es Solopreneuren, Freiberuflern und Selbstständigen noch relativ leicht, diesen Blickwinkel einzunehmen, so lehnen es Angestellte, Arbeitssuchende und Studierende häufig kategorisch ab.

Online und offline: Die Mischung machts

Eigenmarketing beginnt mit dem Reputationsmonitoring (zum Beispiel durch “Ego-Googeln”) und hört mit dem Reputationsmanagement (aktives Bespielen eigener und fremder Plattformen) auf, wie es Kerstin Hoffmann in ihren “sieben einfachen Schritten zur digitalen Personenmarke” aufzeigt. Oder wie es meine Kollegin Anna Carla Springob im Interview mit mir einmal ausdrückte:

Ich nutze die Onlinekanäle sehr bewusst, um mich öffentlich zu positionieren. Wer mich googelt, findet reichlich Informationen zu mir und meinen beruflichen Ambitionen – und das ist gewollt so. Partyfotos hätte man auch ohne das Eigenmarketing von mir nicht gefunden.

Bewusstes Positionieren heißt nicht, dass Sie sich total verstellen sollen. Vielmehr ist eine authentische Darstellung der eigenen Person ausschlaggebend: Schließlich sollen Fans und Follower Sie live aufgrund Ihrer Online-Aktivitäten wiedererkennen und sich nicht fragen, warum Sie “in echt” so ganz anders sind als in den Social Media – das gilt umgekehrt genauso.

Packen wir es an!

Erfolgreiches Selbstmarketing funktioniert nicht nur online. Vielmehr muss auch die Offline-Welt bedacht werden: Netzwerken funktioniert nicht nur in Social Media, sondern sollte immer auch von Gesichtspflege im realen Leben begleitet werden. Erfolgreiches Netzwerken auf Veranstaltungen ist ebenso wichtig wie die (bedachte) Sichtbarkeit im Internet:

Steigern Sie Ihre Bekanntheit, bekommen Sie ein Gesicht, füllen Sie Ihren Namen mit Leben.