Performance Max Ads – das neue Google Ads Kampagnenformat

Mit den Performance Max Ads bietet Google eine neue Möglichkeit für Werbetreibende und solche, die es noch werden wollen. Nach unserem ersten Eindruck bietet sich das neue Format vor allem für Unternehmen an, die sich nicht täglich um ihre Ads-Kampagnen kümmern wollen oder können. Vereinfacht gesagt: Man gibt Google in diesem Format alle nötigen Informationen für eine Kampagne an und im Anschluss “entwirft” der Algorithmus mehrere passende Werbeanzeigen und schaltet diese selbstständig auf allen verfügbaren Kanälen, die zum Google-Universum gehören. Das ganze geschieht in einer Art Abfragemenü und ist damit einsteigerfreundlich. Unbekanntes lässt man offen oder übernimmt einen Standardwert, wir haben für eine Testkampagne nur 10 Minuten für die erste Einrichtung gebraucht. Allerdings hatten wir dazu auch Kampagnenbilder und Texte bereits vorbereitet oder aus vorhandenen Kampagnen übernommen. Doch selbst wer bei Null beginnt und noch nie eine Ads auf Google eingerichtet hat, ist in einer halben Stunde durch und hat seine erste Performance Max Anzeige laufen. Hoffentlich auch gleich erfolgreich, denn der Name verspricht viel. Performance Max! Aber der Reihe nach:

Performance Max ideal für Händler und Kleinbetriebe?

Viele Unternehmen würden gerne ihren Umsatz mit Anzeigen steigern, es fehlt aber an klaren Strategien und oft auch den nötigen Kenntnissen. Eine Agentur möchte man nicht beauftragen und es am liebsten selbst in die Hand nehmen, doch schon die Einrichtung einfacher Anzeigen wird schnell zu einer komplexen Angelegenheit und schon kleine Fehler können mit einer schlechten Performance bestraft werden. Nun soll alles einfacher werden und auch inhabergeführte Unternehmen ohne Angestellte oder einer Marketingabteilung sollen ohne viel Zeitaufwand zu erfolgreichen Kampagnen kommen. Vor allem auch, weil sich Google selbst um die optimale Aussteuerung der Anzeigen kümmert und sich dynamisch dem Nutzerverhalten anpasst. Sollte die Anzeige wider Erwarten nicht gut performen, soll dies der Algorithmus erkennen und die Anzeigen auf anderen Werbeplattformen oder auf eine neue Zielgruppe ausspielen. Ganz ohne Zutun des Werbetreibenden, allerdings auch mit viel Vertrauen in den Algorithmus, der all dies erledigen soll. Vermutlich nicht ganz ohne Hintergedanken für Google selbst, denn wenn mehr Unternehmen erfolgreiche Anzeigen schalten (können) läuft auch der Umsatz bei Google besser. 😉

Wie starte ich meine erste Performance-Max-Kampage?

Grundsätzlich braucht es dazu ein vorhandenes Google-Ads-Konto oder man legt sich hier ein neues Konto an: https://ads.google.com/

Google Ads

Anschließend wird man über das “Plus” in Kampagnen zu einer neuen Kampagneneinrichtung geleitet. Dort wählt man zunächst “Kampagne ohne Zielvorhaben erstellen” und bekommt im Anschluss den Kampagnentyp “Maximale Performance” zur Auswahl dargeboten.

Nun folgt eine Art Abfragemenü, bei dem verschiedene Einstellungen vorgewählt sind oder angegeben werden müssen, z.B. die URL auf die später die Klicks verweisen sollen. 

Zunächst wird das Tagesbudget abgefragt. Sollte es hier kein definiertes Budget im Unternehmen geben, empfehlen wir mit 10,00€ zu beginnen. Kleinere Budgets führen oft zu geringen Ergebnissen und der Algorithmus bekommt nur wenige Daten geliefert. Das Budget kann jederzeit angepasst werden. Die voreingestellten “Conversions” können übernommen werden, es ist das gängige Ziel der meisten Kampagnen.

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Im nächsten Schritt werden die Standorte festgelegt, wo die Kunden erreicht werden sollen und welche Sprache der Kunde im Allgemeinen spricht. Deutschland und Deutsch sind für örtliche Unternehmen hier eine gute Wahl.

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Unter dem Zahnradsymbol lassen sich noch ein Startdatum anpassen und ein Enddatum festlegen, falls die Kampagnen für einen ersten Test nur ein paar Wochen laufen soll. Ebenso lassen sich hier Optionen für die URL angeben, damit direkte Zugriffe über Analytics gemessen werden können. Wer hier unsicher ist, lässt die Option aber einfach frei. 

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Nun erfolgt die Einrichtung der eigentlichen Asset, dem kreativen Teil, also wie die Darstellung später in verschiedenen Plattformen auch angezeigt wird. Neben der finalen URL, also der Landingpage für die Anzeige, werden noch Texte, Fotos und Videos abgefragt. Diese fügt man an den entsprechenden Stellen hinzu und überprüft das Ergebnis in der Vorschau am rechten Bildrand. Hier darf man sich ruhig kreativ auslassen und verschiedene Fotos und wenn vorhanden auch Videos hochladen. Google prüft später, welche die meisten Kunden ansprechen und passt die Ausspielung entsprechend an. Für Texten gilt es ähnlich, auch hier können verschiedene Beschreibungen ausprobiert werden und Google bevorzugt später die, die von den Kunden am häufigsten geklickt wurden.

Zuletzt erfolgt noch eine Zusammenfassung aller Werte und die Kampagne ist fertig. Sie wird direkt im Anschluss im Kampagnen-Menü angezeigt. Der Hinweis auf die noch lernende Gebotsstrategie ist zu diesem Zeitpunkt normal, schließlich fängt Google nun an, die Daten zur Kampagne zu sammeln und zu optimieren. Nach einigen Wochen sollte dieser Hinweis fehlen und auf eine laufende, optimiert Kampagne hinweisen. Nun kann sich der Werbetreibende zurücklehnen, die erste Performance Max Kampagne ist gestartet und läuft. 🙂

Wie geht es weiter? 

Im beste Fall versucht der Algorithmus von Google die Performance Max Ads über die Laufzeit immer weiter zu optimieren, braucht dafür aber auch viel Zeit. Einige Wochen sollte man Google hier Zeit geben, bis die Performance gesteigert ist. An dieser Stelle können erfahrene Werbetreibende vielleicht schneller agieren, doch erfordert es eben viel Aufwand. Ein Aufwand, den kleinere Unternehmen, Einzelpersonen und Händler im Tagesgeschäft nur schlecht leisten können.

Gibt es auch Nachteile?

Ein möglicher Nachteil könnte sich aus der späteren Masse an Werbeanzeigen ergeben, wenn viele neue Unternehmen mit wenigen Mausklicks innerhalb von ein paar Minuten eine Werbeanzeige erstellen und Google diese nun mit maximaler Performance betreiben will. Hier bleibt abzuwarten, wie der Algorithmus mit sehr ähnlichen Anzeigen innerhalb gleicher Branchen oder ähnlicher Produkte umgeht und ob alle automatischen Kampagnen gleichzeitig erfolgreich sein können. 

Einen Versuch ist es aber nach unserer Erkenntnis in jedem Fall wert, die erste Performance-Max-Ads in unserem Google-Konto hält jedenfalls bisher, was der Name verspricht: Eine ähnliche Performance bei geringerem Aufwand im Verhältnis zu manuell optimierten Anzeigen.