Weiterbildung in der Corona-Krise: eLearning als einzige Alternative für Bildungsanbieter

Der Coronavirus hat Auswirkungen auf einen großen Teil des Lebens. Das öffentliche Leben erfährt immense Einschränkungen, genauso das Berufsleben. Viele Menschen sind bereits in Homeoffice, ganze Branchen bangen um das Überleben und suchen nach einer Alternative. Irgendwo dazwischen liegt die Bildungsbranche. Seit Sonntag gilt in NRW der Erlass des Gesundheitsministeriums, den Lehrbetrieb (auch in der Erwachsenenbildung) niederzulegen. Auf einmal bekommt das Thema Digitalisierung für die Weiterbildung eine ganz neue Perspektive.

eLearning als Alternative: Aus dem Schattendasein in den Mittelpunkt

Wer hätte noch vor einigen Wochen damit gerechnet, dass ein Virus, unser Leben derart stark beeinflussen wird? Niemand hat diese Entwicklung kommen sehen. Die meisten trifft sie also eher unvorbereitet. Für Bildungsträger in NRW heißt es nach dem Erlass des Gesundheitsministeriums, dass der (Präsenz) Betrieb einzustellen ist. Von heute auf morgen geht die Bildungslandschaft in die Knie.

Betroffen sind Einrichtungen der frühen Bildung, Schulen, Hochschulen und natürlich auch die Erwachsenenbildung. Als kleiner Bildungsträger arbeiten wir mit großen Partnern zusammen, die nun alle ihren analogen Lehrbetrieb eingestellt haben. Da die Business Academy Ruhr jedoch schon seit vielen Jahren aktiv eLearning betreibt und alle Kurse einen gewissen Online-Anteil an Unterricht beinhalten, können wir den Fortgang unserer Weiterbildungen gewährleisten.

Beispiele für die Digitalisierung von Unternehmen und Bildung

Viele Unternehmen aus den verschiedensten Branchen werden in der Krise erfinderisch und verlegen ihre Tätigkeit ins Digitale: Schulen nutzen Online-Lernplattformen, Ärzte bieten Online-Sprechstunden an, Fitnessstudios führen Ihre Kurse online durch. Dabei ist es nicht so, dass es diese Online-Angebote vorher nicht gab. Sie wurden einfach nicht genutzt! Die Online-Sprechstunde für Ärzte, beispielsweise über Sprechstunde-online.de, gibt es beispielsweise schon länger, der Bedarf war aber nicht so hoch, wie jetzt.

Jeder schreit nach Digitalisierung, die Unternehmen hängen jedoch in dem Thema meistens noch stark hinterher. Und so auch die Bildungsbranche. In der jetzigen Notlage müssen die Bildungsinstitutionen kreative Lösungen zur Aufrechterhaltung ihres Betriebs finden. Diejenigen, die sich mit dem Thema Digitalisierung als neue Alternative von Bildung bereits beschäftigt haben, sind nun stark im Vorteil. So zum Beispiel wir, die Business Academy Ruhr:

Wir zählen derzeit zu den glücklichen Ausnahmen in der Bildungslandschaft, die ihren Lehrbetrieb online weiter fortsetzen können. Im Rahmen unserer “regulären” Online-Kurse sowieso, aber auch bei den Präsenzkursen: Die Einführungsveranstaltung, die Präsenzsitzungen und die Abschlüsse können eins zu eins mithilfe eines Video-Konferenz-Systems in die Online-Welt übertragen werden. Wir erklären, mit welchen Werkzeugen sich Bildung digitalisieren lässt und wie wir als Bildungsanbieter das momentan umsetzen.

Wie kann man Bildung digitalisieren? Bausteine für eine sinnvolle Weiterbildung

Wie kann man Bildung online abbilden? Das  fragen sich heute zahlreiche Bildungsanbieter. So ganz einfach ist das ganze nämlich nicht, vor allem, wenn man ad-hoc Lösungen braucht.

Einsatz von Video-Konferenz-Systemen

Über ein Video-Konferenz-System können Präsenzveranstaltungen online übertragen werden. Aber auch da stellt sich schon die Frage, welches System man nutzen kann und wie schnell man seine Mitarbeiter und Dozenten für das System schulen kann.  Hier gibt es eine breite Auswahl an Anbietern, die meist gleiche oder ähnliche Funktionen anbieten. Es gibt immer einen Moderatoren, der mit Bild und Ton zu sehen und zu hören ist. Ob er nun seine Power-Point Präsentation durchgehen oder per Screensharing live in eine Plattform (z.B. Google Analytics) gehen möchte, ist ihm überlassen.

Des Öfteren werden die Teilnehmer dann bei Bedarf mit Bild und Ton dazugeschaltet, damit es zu einem Austausch kommt. Dabei ist jedoch immer die technische Hürde zu beachten: Moderatoren und Teilnehmer sollten hinreichend aufgeklärt werden, welche Technik sie benötigen (meist ein Headset und eine Kamera) und was sie bei der Technik beachten sollten. Zudem sollte man sich aus didaktischer Sicht gut überlegen, wie man Teilnehmer aktivieren kann. Denn seien wir ehrlich: Wer schaut sich gern über das Netz einen stundenlangen Vortrag an?

Das Ziel sollte immer darin bestehen, Webinare so interaktiv wie möglich zu gestalten. So könnte man beispielsweise Umfragen einbinden, Fragen von Teilnehmern vorbereiten lassen oder Teilnehmer aktiv zur Kommunikation auffordern.

In unseren traditionellen Onlinekursen hat die Videokonferenz eine sehr hohe Bedeutung. Sie dient aber nicht der Erarbeitung von Grundlagen, sondern der Vertiefung eines Themas durch eine offene Fragerunde. In Zeiten der Corona-Krise sind wir zudem dahin übergegangen, auch die Veranstaltungen unserer Präsenzkurse, statt in der jeweiligen Bildungseinrichtung, in Form eines Webinars durchzuführen. Wichtig dabei ist es, den Teilnehmern die technische Unterstützung (in Form von “Leitfäden”) zu geben, die für einen reibungslosen Ablauf notwendig ist.

Einsatz von eLearning-Plattformen

eLearning zu verstehen als reine Übertragung von Vorträgen von Dozenten über eine Videokonferenz bzw. ein Webinar, ist eine Not-Lösung in Krisen-Zeiten, aber aus pädagogischer Sicht keine langfristige Alternative. Das kann man in Ausnahme-Situationen machen, letztendlich ist das dann jedoch nur ein schlechter Ersatz für die Präsenz. Durch den Einsatz von weiteren eLearning Werkzeugen lässt sich das Online Lernen viel effektiver gestalten. Während ein Webinar beispielsweise gut für den ersten Input geeignet ist, ist eine Online-Lernumgebung (z.B. mit dem Learning Management System Moodle) zur Vertiefung und Anwendung des Gelernten geeignet.

Gutes Lernen macht aus, dass ein Teilnehmer die Möglichkeit erhält, sich in intensiv und auf mehreren Ebenen mit einem Thema zu beschäftigen. Dabei gilt: je abwechslungsreicher, desto besser. Ein vertieftes Lernen findet statt, wenn Teilnehmer ihr neues Wissen auch in die Praxis übersetzen. Was zahlreiche Anbieter von eLearning vergessen: Lernen findet erst dann statt, wenn man etwas “begreift”. Übertragen bedeutet das, dass Lernen in eine Handlungsform übersetzt werden sollte, damit man einen Erfolg sieht.

Hier stellt sich die Frage, welche Aufgaben dazu dienen könnten, dass Teilnehmer ihr Wissen anwenden. Mit Online-Tests lässt sich wunderbar der Lernstand erfassen und reflektieren. Mit offenen Aufgabenstellungen kann man als Teilnehmer die Theorie auch direkt schon in der Praxis umsetzen. Und das ist nur ein Auszug der Möglichkeiten, die man auf einer Lernplattform hat.

In allen unseren Kursen nutzen wir eine eLearning-Plattform zur Vertiefung und Anwendung des Wissens. Es gibt individuelle Online-Aufgaben, die die Teilnehmer bearbeiten. Wir haben unter anderem offene Aufgabenstellungen (sogenannte Vertiefungsaufgaben), in denen die Teilnehmer in eine konkrete Anwendung gehen sollen (z.B. Erstellung einer Google Textanzeige).

Ermöglichung von Online-Kommunikation

Lernen bedeutet nicht nur Inhalte aufzunehmen. Allein durch die Aufnahme von Informationen (z.B. in Form eines Webinars) können wir noch nicht von effektivem Lernen sprechen. Lernen bedarf vielmehr Feedback und Kommunikation, vor allem im Online-Bereich. Man möchte sich nicht “allein” fühlen, sondern in einer Gemeinschaft lernen, Erfahrungen austauschen und in die Diskussion gehen.

Dabei ist nicht nur die Anwesenheit von MitlernerInnen von großer Bedeutung. Auch die Online-Betreuung durch Experten (das sogenannte eTutoring) ist nicht unbedeutend. Die eTutoren sind wie Klassenlehrer, die die Lernenden die ganze Zeit über betreuen. Dabei hat man nicht nur die Expertenrolle, sondern auch eine emotionale und unterstützende Rolle inne: Teilnehmer ermutigen, offene Fragen klären, zur Weiterarbeit motivieren, etc.

Aus unserer jahrelangen Erfahrung zeigt sich, dass eine Online-Lerngruppe so sehr stark zusammenschweißt und eine hohe Bindung untereinander aufgebaut wird. Sie dachten, das ginge nicht in einem Online-Szenario? Da haben Sie sich getäuscht!

Innerhalb der eLearning-Plattform gilt für uns das Prinzip des gemeinschaftlichen Lernens. Alle Teilnehmer können alles sehen, was die anderen Teilnehmer online gestellt haben. Untereinander findet angeleitet sehr viel Austausch statt. Zusätzlich wird jeder Kurs von einem eTutor begleitet, der fachliches Feedback auf die Online-Aufgaben gibt und den Teilnehmern bei Rat und Tat beiseite steht.

Fazit:

eLearning kann in diesen Zeiten den Lehrbetrieb aufrechterhalten, als langfristige Alternative sollte es jedoch in das analoge Lehrkonzept sinnvoll integriert werden. Hier ist immer ratsam, sich zu überlegen, welche Vorzüge der digitale Lernweg bietet: Er ermöglicht es, dass sich Teilnehmer auch über einen Dozenten-Vortrag hinaus mit Lehrinhalten beschäftigen. Es ermöglicht, den Dozenten für das einzusetzen, was nur er leisten kann: Feedback, Fachaustausch, Vertiefung von Wissen, Klären von Fragen.

Wenn Sie als Bildungsanbieter Interesse haben, Ihr Lehrangebot stärker auf ein digitales Fundament zu stellen, sprechen Sie mich gern an. Ich bringe mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich eLearning mit und habe als Didaktikerin einen pädagogischen Blick auf das Gesamt-Szenario des Lernens. Neben Beratung bieten wir als Unternehmen auch Unterstützung und Schulungen beim Aufbau von eLearning an.