Digitales Lernen im Alter, oder: wie man am Ball bleibt

Die Digitalisierung ist ein Prozess, der längst nicht nur die Arbeitswelt prägt, sondern auch bereits Einzug in unser privates Leben gehalten hat. Sei es in der Kommunikation, im Straßenverkehr, im Einkaufsverhalten,… Hier ließen sich unzählige weitere Beispiele aufzählen. Es gibt kaum einen Bereich, der nicht davon betroffen ist. Die Entwicklung ist so rasant, dass kaum jemand mithalten kann. Gerade im Alter fehlen einem häufig Berührungspunkte zu neuen Anwendungen. Wie man sich gemeinsam auf dem Laufenden hält, zeigt das gute Beispiel der Workshop-Reihe “Am Ball bleiben” von ID55 e.V. – anders alt werden in Herne – ein Angebot zum digitalen Lernen im Alter.

Am Ball bleiben muss jeder

Nich nur regelmäßige körperliche Aktivität hält fit und macht glücklich. Auch der Geist will regelmäßig gefordert werden. So wird das Gedächtnis gestärkt, die Fähigkeit zum Multitasking bleibt erhalten, die Emotionskontrolle wird positiv beeinflusst und damit auch das Stressempfinden. Nicht zuletzt fördert besonders das digitale Lernen im Alter die Fähigkeit, sich in unserem herausfordernden Alltag sicher zu bewegen und selbständig zu bleiben.

Der Grundstein für das Lernen im Alter

Was vor mehr als fünf Jahren als kleine Idee geboren ist, ist heute ein wichtiger Bestandteil des Programm-Angebots von ID55. Ein Verein von Menschen im Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand. Eine große und aktive Gruppe in Herne. Neben vielen spannenden Themen rund um Freizeit und Gesundheit, widmet sich die Gruppe auch digitalen Themen. “Es ging am Anfang einfach nur darum, die junge Generation zu verstehen und mitreden zu können” so Gabriele Borgböhmer, Mit-Initiatorin der Gruppe. “Wir haben damals die Idee gehabt, dass uns jemand mal Themen wie ‘Google’, ‘Umgang mit eMails und Co.’, ‘Soziale Netzwerke’,… schlicht alles was so im Digitalen stattfindet, nahebringt. Damals haben wir den Kontakt zu Dr. Marie Huchthausen aufgenommen, die sich mit dem Thema und der Schulung verschiedener Gruppen gut auskennt. So hat es angefangen. Und es war so gut, dass wir nach der ersten Workshopreihe beschlossen haben:

‘Am Ball bleiben hört nie auf’

So haben wir schnell gemerkt, dass uns die Themen, zu denen wir mehr wissen möchten, nie ausgehen. Je mehr man erfahren hat, desto mehr wurde klar, wie viel noch dahinter steckt. Mittlerweile haben wir schon so viele Themen erarbeitet, dass ich mich wundere, dass uns immer neue einfallen. Besonders in Erinnerung sind mir die Veranstaltungen geblieben:

  • Hilfe mein Enkel will Youtuber werden – Faszination YouTube verstehen
  • Wie man das findet, was man im Netz sucht – Was Google noch alles kann
  • Warum ich immer diese Werbung im Netz bekomme – Online Werbemaßnahmen verstehen
  • Wo die Gefahren lauern – Sicher mit Mails und Co umgehen
  • Digitale Fotografie – Mit dem Smartphone fotografieren und nachbearbeiten

Das sind nur einige der vielen vielen Themen, die wir mittlerweile umgesetzt haben. Mittlerweile sind wir schon richtig fit geworden. Wir nutzen YouTube, um uns Dinge anzuschauen, die wir gern lernen würden. Bastelanleitungen und Kniffe zum Kochen, lesen Blogs, wenn wir verreisen möchten, um uns inspirieren zu lassen und Insider-Tipps zu bekommen, bearbeiten unsere Fotos auf dem Smartphone gleich nach und legen Filter drüber und verstehen den Spaß, den die junge Generation an den digitalen Möglichkeiten hat. Vielleicht werden wir nie so unvoreingenommen sein, wie unsere Kinder und Enkel, vielleicht werden wir manche Dinge auch weiterhin ablehnen und uns lieber ‘in echt’ unterhalten, als per WhatsApp, aber wir können nun bei vielen Dingen mitsprechen und sie verstehen.

Mitreden und Verstehen

Das können wir auf jeden Fall. Wir freuen uns über die erstaunten Gesichter, wenn wir zeigen, dass wir einen Pinterest– oder Instagram-Account haben oder unsere Weihnachtsgrüße animiert senden können. Wir durchdringen die Dinge, auch wenn wir nicht alles mitmachen (müssen). Frau Dr. Huchthausen kann die Themen so praxisnah und einfach erklären, dass man sie verstehen muss. Sie hat immer Beispiele, wie man die Sachen anwenden kann. Man begreift sofort, was einen Mehrwert für einen hat und was nicht. So sind wir schon auf viele neue und gute Ideen gekommen. Ich bin sicher, dass wir auch in den nächsten Jahren ‘am Ball bleiben’, mitbekommen was so im Digitalen passiert und mitreden können. Und das auch noch mit viel Spass!”

Wenn Sie auch gern am Ball bleiben möchten und Spaß am Lernen im Alter haben, nehmen Sie gern Kontakt zu Frau Dr. Huchthausen auf.