12. Oktober 2024
Business Academy Ruhr

Der Balanceakt zwischen Datenschutz und KI: So meistern Sie die Herausforderungen
Um diesen Balanceakt erfolgreich zu meistern, ist es entscheidend, ein klares Verständnis der geltenden Datenschutzrichtlinien zu entwickeln und deren Anforderungen aktiv in den Einsatz von KI-Technologien zu integrieren. Unternehmen sollten daher in die Schulung ihrer Mitarbeiter*innen investieren, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten über die rechtlichen Rahmenbedingungen informiert sind und die Bedeutung von Datenschutzmaßnahmen erkannt wird. Die Implementierung transparenter Prozesse zur Datenverarbeitung kann nicht nur das Vertrauen der Kund*innen stärken, sondern auch die Akzeptanz neuer Technologien fördern. Indem Sie einen proaktiven Ansatz wählen, positionieren Sie Ihr Unternehmen als verantwortungsbewussten Akteur auf dem Markt, der den Dialog zwischen Fortschritt und ethischen Standards aktiv gestaltet.
In einer Welt, in der künstliche Intelligenz zunehmend in Unternehmensprozesse integriert wird, stehen Entscheidungsträger vor der Herausforderung, den Datenschutz zu wahren. Die Verarbeitung personenbezogener Daten im Rahmen von KI-Systemen erfordert ein tiefes Verständnis der rechtlichen Grundlagen, insbesondere der DSGVO. Wie können Unternehmen den Einsatz von KI verantwortungsvoll gestalten und gleichzeitig die Rechte betroffener Personen schützen? In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die entscheidenden Aspekte der Nutzung von KI und den notwendigen Datenschutzmaßnahmen, um eine Balance zwischen Innovation und Compliance zu finden.
Der Rat der 27 EU-Mitgliedstaaten hat am 21. Mai 2024 den AI Act als einheitlichen Rahmen zum Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Europäischen Union verabschiedet. Mit dem Inkrafttreten des AI Act (KI-Verordnung) am 1. August 2024, wird der rechtliche Rahmen für den Einsatz von KI in der Europäischen Union klar definiert. Die Verordnung hat im Gegensatz zu Richtlinien in allen EU-Mitgliedstaaten »Durchgriffswirkung«. Sie wird unmittelbar gültig und rechtlich verbindlich, ohne dass eine nationale Umsetzung nötig wird. Der AI Act verlangt von Betreibern, dass sie umfassende Maßnahmen ergreifen, um den Schutz sensibler Daten zu gewährleisten und gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Daneben gilt die DSGVO mit ihren Regelungen zur Verarbeitung personenbezogener Daten weiterhin. Auf diese bezieht sich der Artikel im Besonderen.
Inhaltsverzeichnis
Der Balanceakt zwischen Datenschutz und KI
Die Bedeutung von Datenschutz in der digitalen Welt
Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken für den Datenschutz
Datenschutz und KI: Gesetzliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen
Strategien zur Gewährleistung von Datenschutz in KI-Anwendungen
Best Practices für Unternehmen im Umgang mit Datenschutz und KI
Fazit: Erfolgreiche Integration von Datenschutz und KI – Ein gemeinsamer Weg
Der Balanceakt zwischen Datenschutz und KI
Der geschickte Umgang mit Datenschutz und künstlicher Intelligenz (KI) ist für Unternehmen von großer Bedeutung, da die DSGVO klare Richtlinien für die Verarbeitung personenbezogener Daten vorgibt. Bei der Nutzung von KI-Systemen müssen Sie sicherstellen, dass die erhobenen Informationen rechtlich einwandfrei verarbeitet werden. Dabei spielt die Rechtsgrundlage eine zentrale Rolle, um die Rechte der betroffenen Personen zu wahren. Die Herausforderung besteht darin, innovative KI-Lösungen einzuführen und gleichzeitig die datenschutzrechtlichen Vorgaben zu beachten. Eine strategische Planung ist unerlässlich, um mögliche Risiken zu minimieren und Vertrauen bei den Nutzer*innen aufzubauen. Unternehmen sollten durch transparente Kommunikation und klare Informationspolitik das Verständnis für die Datenverarbeitung fördern.
Des Weiteren ist es wichtig, Schulungen für Mitarbeiter*innen anzubieten, um das Bewusstsein für Datenschutzbelange zu schärfen und die Verantwortung im Umgang mit sensiblen Daten zu stärken. Letztlich ist die Integration von Datenschutz in KI-Anwendungen nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil. Dabei muss sich immer die Frage gestellt werden, wann welche Daten zu welchem Zweck erhoben wurden und ob dies mit dem Einsatz zur Verarbeitung durch und mit einer künstlichen Intelligenz vereinbar ist. In Art. 22 DSGVO lässt sich KI als System für automatische Entscheidungen hineinlesen. Auch Art. 35 Abs. 1 S. 1 DSGVO spricht von der „Verwendung neuer Technologien“ und damit soll eine Offenheit gegenüber zukünftigen Entwicklungen erreicht werden.
Die Bedeutung von Datenschutz in der digitalen Welt
Im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung ist der Schutz personenbezogener Daten von herausragender Bedeutung. Die DSGVO stellt klare Rahmenbedingungen auf, um die Rechte betroffener Personen zu wahren und zu verhindern, dass ihre Informationen ohne rechtliche Grundlage verarbeitet werden. Unternehmen, die KI-Systeme nutzen, stehen vor der Herausforderung, diese Vorschriften in die Entwicklung ihrer Anwendungen zu integrieren. Es ist unerlässlich, dass Sie beim Einsatz von künstlicher Intelligenz darauf achten, wie Daten verarbeitet werden und welche Risiken dabei entstehen können. Eine transparente Datenverarbeitung fördert nicht nur das Vertrauen der Nutzer*innen, sondern schützt Sie auch vor möglichen rechtlichen Konsequenzen. Daher sollten Sie sicherstellen, dass Ihre KI-gestützten Systeme datenschutzkonform arbeiten und stets die Rechte der betroffenen Personen im Blick behalten. Letztlich ist die Kombination aus innovativer Technologie und verantwortungsvollem Umgang mit Daten der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft in der digitalen Welt.

Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken für den Datenschutz
Die Nutzung von künstlicher Intelligenz bringt sowohl Vorteile als auch Herausforderungen für den Datenschutz mit sich. KI-Systeme erfordern oft die Verarbeitung großer Mengen personenbezogener Daten, was im Einklang mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stehen muss. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie eine solide Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung haben und die Rechte der betroffenen Personen stets respektieren. Während KI-Technologien dabei helfen können, effizientere Entscheidungen zu treffen und personalisierte Dienstleistungen anzubieten, besteht das Risiko, dass es bei der Verarbeitung sensibler Informationen zu Missbrauch oder unzulässiger Nutzung kommen kann. In diesem Spannungsfeld ist es unerlässlich, transparente Verfahren zu etablieren und geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen der Nutzer*innen zu gewinnen. Zudem müssen Unternehmen die Anforderungen der neuen KI-Verordnung (KI-VO) im Auge behalten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und die Integrität ihrer Datenverarbeitung zu gewährleisten. Die Pflicht zur Auskunftserteilung über die Datenverarbeitung und die beim Unternehmen gespeicherten personenbezogenen Daten (Art. 15 DSGVO) gilt weiterhin auch für die KI-Nutzung.
Datenschutz und KI: Gesetzliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen
Der Umgang mit Datenschutz und KI ist von großer Bedeutung für Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bietet einen klaren rechtlichen Rahmen, der den Einsatz von KI-Systemen regelt. Unternehmen müssen sicherstellen, dass jede Verarbeitung personenbezogener Daten auf einer soliden Rechtsgrundlage basiert, um mögliche Risiken und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Dazu gehört auch, die Betroffenen über den Einsatz von künstlicher Intelligenz und deren Auswirkungen auf ihre Daten zu informieren. Die Transparenz in der Datennutzung spielt eine zentrale Rolle, um Vertrauen aufzubauen und Compliance sicherzustellen. Besonders herausfordernd ist die Balance zwischen innovativen KI-Anwendungen und der Wahrung der Datenschutzrechte.
Bei der Implementierung von KI-Lösungen sollten Unternehmen sowohl die technischen als auch die ethischen Aspekte in Betracht ziehen, um den Anforderungen der DSGVO sowie den Erwartungen der Nutzer*innen gerecht zu werden. Nur durch ein verantwortungsvolles Vorgehen können sie die Vorteile der künstlichen Intelligenz optimal nutzen und gleichzeitig den Datenschutz wahren. Vermutlich wurden bereits vorhandene Bestandsdaten ursprünglich zu einem anderen Zweck erhoben als in der Verwendung oder dem Training der KI. Nach dem Zweckbindungsgrundsatz aus Art. 5 Abs. 1 Nr. 2 DSGVO dürfen Daten jedoch nur zu dem Zweck verarbeitet werden, zu dem sie auch erhoben wurden. Der neue Zweck muss also mit dem ursprünglichen Zweck vereinbar sein. Eine derartige Annahme für die Verwendung von personenbezogenen Daten zum Trainieren einer KI kann nicht direkt vorausgesetzt werden. Es kommt hierbei sehr auf die Formulierung in der ursprünglichen Datenschutzvereinbarung an, die seinerzeit mit Kund*innen und anderen Vertragspartner*innen geschlossen wurde. Gleiches gilt dabei verständlicherweise für Daten, die von Dritten überlassen wurden. Bei der Verarbeitung von Daten aus eigenen oder anderen Quellen stellt sich immer die Frage, ob diese primär rechtmäßig erhoben worden sind. Der Verarbeiter muss bei personenbezogenen Daten immer eine datenschutzrechtliche Einwilligung nach Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO einholen. Ausnahme: Für anonymisierte Trainingsdaten ohne Bezug oder Rückschlüsse auf eine konkrete Person ist keine weitere Einwilligung nötig.
Strategien zur Gewährleistung von Datenschutz in KI-Anwendungen
Um den Datenschutz in KI-Anwendungen wirkungsvoll zu gewährleisten, ist eine strukturierte Herangehensweise unerlässlich. Zunächst sollten Unternehmen die Rechtsgrundlagen gemäß der DSGVO und der KI-Verordnung sorgfältig prüfen. Die Verarbeitung personenbezogener Daten muss stets auf einer soliden Rechtsgrundlage basieren, die den betroffenen Personen transparent vermittelt wird. Darüber hinaus ist es sinnvoll, datenschutzfreundliche Technologien zu implementieren, die eine Minimierung der Datennutzung fördern. Der Einsatz von Pseudonymisierung und Anonymisierung kann dazu beitragen, personenbezogene Informationen zu schützen und gleichzeitig wertvolle Erkenntnisse aus den Daten zu gewinnen. Regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter*innen im Umgang mit personenbezogenen Daten und künstlicher Intelligenz sind ebenfalls von großer Bedeutung, um ein starkes Bewusstsein für Datenschutzrisiken zu schaffen. Schließlich ist die kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Datenschutzstrategien erforderlich, um den sich ständig ändernden rechtlichen Rahmenbedingungen und technologischen Entwicklungen gerecht zu werden. So können Unternehmen die Herausforderungen erfolgreich meistern, ohne die Integrität des Datenschutzes zu gefährden.

Best Practices für Unternehmen im Umgang mit Datenschutz und KI
Um den anspruchsvollen Balanceakt zwischen Datenschutz und KI erfolgreich zu meistern, sollten Unternehmen bewährte Praktiken implementieren. Zunächst ist es unerlässlich, eine klare Rechtsgrundlage für die Verarbeitung personenbezogener Daten zu schaffen, um den Anforderungen der DSGVO gerecht zu werden. Die Nutzung von KI-Systemen erfordert Transparenz; betroffene Personen müssen darüber informiert werden, wie ihre Daten verarbeitet werden und zu welchem Zweck. Ein verantwortungsvoller Einsatz künstlicher Intelligenz setzt zudem voraus, dass die Daten minimiert und anonymisiert werden, wann immer dies möglich ist. Regelmäßige Schulungen für Mitarbeitende zu Datenschutzfragen und der sicheren Nutzung von KI-Technologien können das Bewusstsein für potenzielle Risiken schärfen.
Darüber hinaus sollten Unternehmen einen klaren Prozess zur Identifizierung und Behebung von Datenschutzverletzungen etablieren. Durch die Integration dieser Praktiken in die Unternehmenskultur wird nicht nur das Vertrauen der Kund*innen gestärkt, sondern auch die Grundlage für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung von KI gelegt. Hat man sich dazu entschlossen, eine eigene KI zu entwickeln und zu trainieren, sind die Daten anonymisiert zu verwenden. Dies ist der Fall, wenn der Bezug zu einer konkreten natürlichen Person nicht mehr oder nur mit einem unverhältnismäßigen Aufwand wiederhergestellt werden kann. Dieser Aufwand sollte nicht leichtfertig als Freibrief benutzt werden, eine zu einfache Anonymisierung vornehmen zu wollen. Denn auch hier macht der Fortschritt mit KI enorme Fortschritte und Datenbezüge lassen sich viel schneller herstellen, als es früher der Fall war. Sofern alle Regeln für anonyme Daten eingehalten werden, handelt es sich bei diesen Daten nicht mehr um personenbezogene Daten im Sinne des Art. 4 Abs. 1 DSGVO. Damit ist der Anwendungsbereich der DSGVO nicht eröffnet und die Daten können rechtskonform verarbeitet werden.
Problematisch können jedoch immer “zweckfremde” Daten werden, die Nutzer*innen in bereitgestellte Formulare oder Chat-Bots eingeben können. Bei aufgedrängten Daten kommt als Rechtsgrundlage das berechtigte Interesse nach Art. 6 Abs. 1 DSGVO in Betracht und ist zunächst unproblematisch. Ausnahmen sind jedoch beispielsweise Gesundheitsdaten oder Informationen aus ähnlich sensiblen Bereichen. Deren Verarbeitung müsste beendet werden, die aufgedrängten Informationen müssten gelöscht werden, um einer unerlaubten Weiterverarbeitung zu verhindern.
Zur Verarbeitung personenbezogener Daten zum Einsatz generativer KI, sollten u. a. folgende Compliance-Maßnahmen ergriffen werden: Das Verarbeitungsverzeichnis müssen ebenso wie die Datenschutzinformationen angepasst werden. Die Einwilligungserklärungen gegenüber den Kund*innen müssen angepasst und ggf. neu eingeholt werden, damit eine Verwendung der KI zugestimmt werden kann. Bisherige Vereinbarungen sind zu prüfen. Im Falle des Einsatzes fremder KI oder der Unterstützung durch einen Dienstleister mit dem Einsatz von KI wird üblicherweise der Abschluss eines Auftragsverarbeitungsvertrags (AVV) erforderlich, da es auch zum Datenaustausch kommt.
Fazit: Erfolgreiche Integration von Datenschutz und KI - Ein gemeinsamer Weg
Der Einsatz von KI-Systemen in Unternehmen eröffnet vielfältige Möglichkeiten, gleichzeitig jedoch auch Herausforderungen in Bezug auf den Datenschutz. Bei der Verarbeitung personenbezogener Daten müssen Unternehmen die Vorgaben der DSGVO konsequent berücksichtigen. Insbesondere die rechtskonforme Nutzung von Informationen erfordert eine klare Rechtsgrundlage, um die Rechte der betroffenen Personen zu wahren. Künstliche Intelligenz birgt das Risiko, dass Daten unzureichend anonymisiert oder missbraucht werden können, was sowohl rechtliche als auch reputationsbezogene Folgen nach sich zieht. Daher ist es für Unternehmen unerlässlich, datenschutzfreundliche Technologien zu implementieren und transparente Prozesse zu schaffen, um die Sicherheit der Datenverarbeitung zu gewährleisten. Die Entwicklung und Anwendung einer Datenschutzstrategie, die den spezifischen Anforderungen der KI-Rechtsverordnung entspricht, ist nicht nur ein rechtliches Gebot, sondern stärkt auch das Vertrauen der Nutzer*innen. Nur durch eine verantwortungsvolle Integration von Datenschutz und KI kann langfristiger Erfolg realisiert werden.
Transparenzhinweis und rechtlicher Hinweis: Hier geben wir einen einfachen Überblick über das Thema. Diese Informationen sind allgemein gehalten und durch die Artikellänge begrenzt. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies keine Rechtsberatung darstellt. Die hier geteilten Informationen ersetzen keine Beratung durch eine(n) Fachanwalt*in.
Referenzen:
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