20. Juli 2024
Digitales Marketing

Warum die richtigen Ziele für eine funktionierende Strategie wichtig sind
Im digitalen Zeitalter ist Online Marketing eine unverzichtbare Komponente für den Erfolg eines Unternehmens. Doch ohne klare und gut definierte Ziele kann selbst die beste Marketingstrategie scheitern. Gerade im Social-Media- oder Online-Marketing-Bereich ist es gängige Praxis, dass zuerst mit der Umsetzung begonnen wird, ohne weiter darüber nachzudenken. Doch nach einiger Zeit stehen die Unternehmen dann vor der Frage „Was hat es mir gebracht?“. Diese zu beantworten, ist gar nicht so leicht, wenn man sich vorab kein klares Ziel gesetzt hat, das es zu erreichen galt.
Wofür brauche ich Ziele?
Im Nachhinein kann man immer sagen „Wir haben mehr Kunden gewonnen. Das war genau das, was wir wollten.“ Oder „Wir haben unseren Umsatz nicht erhöht, also hatte alles gar keinen Sinn.“ Im Nachhinein zu überlegen, was man erreichen wollte, macht jedoch wenig Sinn. Selbst, wenn die Online-Marketing- oder Social-Media-Arbeit an sich strategisch ausgerichtet ist, kann sie am Unternehmensziel vorbei arbeiten. Deshalb sollte vorab geklärt werden, was mit einer Social-Media- oder Online-Marketing-Kampagne erreicht werden will. Nur so kann hinterher festgestellt werden, ob die Kampagne etwas gebracht hat oder ob die Zeit und das Geld besser in andere Geschäftsbereiche investiert werden kann.

Außerdem gibt es noch weitere Bereiche, für die Ziele wichtig sind:
- Richtung und Fokus: Ziele geben Ihrem Online Marketing eine klare Richtung und helfen dabei, den Fokus auf die wichtigsten Aktivitäten zu legen.
- Messbarkeit: Durch das Setzen von Zielen können Sie den Erfolg Ihrer Marketingmaßnahmen messen und bewerten.
- Motivation und Engagement: Klare Ziele motivieren das Team und fördern das Engagement, da jeder weiß, worauf er hinarbeitet.
- Effiziente Ressourcennutzung: Ziele helfen dabei, Ressourcen effizienter einzusetzen, indem sie sicherstellen, dass Zeit und Geld auf die Aktivitäten konzentriert werden, die den größten Nutzen bringen.
Wie finde ich das passende Ziel?
Zuerst einmal sollte man sich überlegen, welche Ziele das Unternehmen hat, für das man arbeitet. Diese können je nach Branche sehr unterschiedlich sein. Während der eine Onlineshop Neukunden gewinnen möchte, hat der andere vielleicht immer wieder neue Kunden, möchte diese aber gerne an sich binden und reaktivieren. Während ein Unternehmen gerade zu wenig Aufträge hat und neue generieren muss, hat ein anderes Unternehmen genügend Aufträge und ist dringend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, um den Andrang zu bewältigen. So muss immer individuell geguckt werden, wo gerade Bedarf besteht. Und dieser besteht immer, egal ob es gut oder schlecht läuft. In guten Zeiten sollte man weiterdenken und sich überlegen, wie man entweder noch lukrativer agieren kann oder wie man für kommende Krisen vorbeugen kann.

Wichtig ist, dass man versucht, das Ziel im beruflichen Kontext immer wirtschaftlich zu betrachten. Man sollte sich also immer fragen, welchen Nutzen das Unternehmen davon hat, wenn das Ziel erreicht wird. So kann man immer weiter zum eigentlichen Kern des Ziels vordringen.
Es gibt demnach auch Ziele, die sich nicht so gut eignen. Ziele, die auf den ersten Blick vielversprechend klingen, aber bei genauerem Hinsehen offenbaren, dass eigentlich etwas ganz anderes dahintersteckt. In Gesprächen wird uns oft das Ziel „Bekanntheitssteigerung“ oder „mehr Klicks auf unsere Website“ genannt. Natürlich erscheint es zunächst verlockend. Statt 1.000 Klicks pro Monat habe ich 10.000 Klicks, das ist doch toll! Oft wird dabei angenommen, dass durch mehr Klicks auch automatisch mehr Aufträge generiert oder Produkte/Dienstleistungen verkauft werden. Dies kann natürlich damit einhergehen, muss es aber nicht. Was bringt es einem in Deutschland ansässigen Unternehmen, das seine Produkte auch nur innerhalb Deutschlands verkauft, wenn plötzlich 9.000 Menschen pro Monat aus dem Ausland auf die Website klicken? Wirtschaftlich gesehen nichts. Dadurch kommt keine Umsatzsteigerung zustande und es sieht nur auf dem Papier toll aus.
Auch die Bekanntheitssteigerung ist sehr schwammig. Zum einen sollte diese natürlich (ebenso wie die Klicks) nur für die richtige Zielgruppe gelten. Dann ist aber die Frage, was die Steigerung der Bekanntheit bringt? Mehr Klicks auf die Website? Mehr Artikel über das Unternehmen in der lokalen Zeitung? Wahrscheinlich wird mit der Bekanntheitssteigerung eher auf mehr Umsatz (mehr Kunden/Aufträge) oder auch mehr Personal abgezielt. Alternativ auch auf eine Steigerung der Bekanntheit bei einer anderen Zielgruppe im Rahmen einer Neuausrichtung des Unternehmens, sodass eine neue Kundengruppe erschlossen werden soll. Diese neue Kundengruppe soll dann wiederum mehr Umsatz bringen, sodass sich hier wieder der Kreis schließt.
Wenn man immer weiter der Frage nachgeht, was das vermeintliche Ziel dem Unternehmen langfristig konkret bringen soll, kommt man meistens auf ein wirtschaftliches oder zumindest unternehmerisch messbares Ziel.
Welche Arten von Ziele gibt es?
Je nach Unternehmen, Branche oder Zielgruppe kann die Zielsetzung sehr unterschiedlich und individuell sein. Es gibt jedoch bestimmte Zielarten, aus denen die meisten Unternehmen ein für sich passendes Ziel entwickelt können.
- Lead-Generierung: Lead-Generierungsziele zielen darauf ab, Kontakte zu sammeln, die potenziell zu Kunden werden könnten. Dies kann durch die Erfassung von E-Mail-Adressen, das Ausfüllen von Formularen oder das Anmelden für Webinare erreicht werden.
- Konversionsziele: Konversionsziele konzentrieren sich auf die Umwandlung von Besuchern in Kunden. Dies kann den Kauf eines Produkts, das Abonnieren eines Dienstes oder eine andere gewünschte Aktion umfassen.
- Umsatz- und Verkaufsziele: Umsatz- und Verkaufsziele sind spezifische monetäre Ziele, die ein Unternehmen durch seine Online-Marketing-Bemühungen erreichen möchte. Dies kann der Gesamtumsatz oder der Umsatz eines bestimmten Produkts oder einer Dienstleistung sein.
- Kundenbindung und -zufriedenheit: Diese Ziele konzentrieren sich auf die Verbesserung der Kundenzufriedenheit und die Förderung der Kundenbindung. Dies kann durch Maßnahmen wie die Verbesserung des Kundensupports oder das Angebot von Treueprogrammen erreicht werden.
Die SMART-Methode
SMART ist ein Akronym, das für Specific (Spezifisch), Measurable (Messbar), Achievable (Erreichbar), Relevant (Relevant) und Time-bound (Zeitgebunden) steht. SMART-Ziele sind ein bewährter Ansatz, um sicherzustellen, dass Ihre Ziele klar definiert und erreichbar sind. So können Sie im Anschluss an Ihre Maßnahmen prüfen, ob Sie erfolgreich waren.
Specific (Spezifisch)
Ein spezifisches Ziel ist klar und präzise. Es beantwortet die Fragen: Was soll erreicht werden? Wer ist beteiligt? Wo wird es stattfinden? Warum ist es wichtig?
Beispiel: Anstatt “Mehr Umsatz” zu sagen, könnte ein spezifisches Ziel lauten: “Den Umsatz um 20% innerhalb der nächsten sechs Monate erhöhen.”
Measurable (Messbar)
Ein messbares Ziel enthält Kriterien, anhand derer der Fortschritt und Erfolg bewertet werden können. Es beantwortet die Frage: Wie viel? Wie viele? Woran erkenne ich, dass das Ziel erreicht ist?
Beispiel: “20% mehr Umsatz” ist messbar, während “Mehr Umsatz” nicht spezifisch genug ist.
Achievable (Erreichbar)
Ein erreichbares Ziel sollte realistisch und machbar sein, basierend auf den verfügbaren Ressourcen und Beschränkungen. Es beantwortet die Frage: Ist das Ziel realistisch und erreichbar?
Beispiel: “Den Umsatz um 20% erhöhen” ist erreichbar, wenn Sie bereits Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) ergriffen haben und diese fortsetzen können.
Relevant (Relevant)
Ein relevantes Ziel sollte im Einklang mit anderen Zielen und Strategien des Unternehmens stehen. Es beantwortet die Frage: Warum ist dieses Ziel wichtig?
Beispiel: “Den Umsatz erhöhen” ist relevant, wenn Ihr Unternehmen darauf abzielt, mehr Umsatz über die Website zu generieren.
Time-bound (Zeitgebunden)
Ein zeitgebundenes Ziel hat eine spezifische Frist. Es beantwortet die Frage: Bis wann soll das Ziel erreicht sein?
Beispiel: “Den Umsatz um 20% innerhalb der nächsten sechs Monate erhöhen” gibt eine klare zeitliche Begrenzung vor.
Hier könnte man immer detaillierter in die Zielformulierung gehen. Gibt es bspw. einen Onlineshop oder mehrere Produkte/Dienstleistungen, kann man die Umsatzsteigerung auch für jede Produktgruppe einzeln formulieren oder nur auch bestimmte Kategorien beziehen. Je spezifischer das Ziel formuliert ist, desto besser lassen sich die Maßnahmen, also die Umsetzung zur Zielerreichung, darauf abstimmen.
Herausforderungen beim Setzen und Erreichen von Zielen
Eine der größten Herausforderungen ist das Setzen unrealistischer Ziele. Ziele sollten ambitioniert, aber dennoch erreichbar sein. Unrealistische Ziele können demotivierend wirken und zu Frustration führen.
- Fehlende Klarheit: Ziele, die nicht klar definiert sind, können zu Verwirrung und mangelndem Fokus führen. Es ist wichtig, dass jedes Ziel spezifisch und klar formuliert ist.
- Mangelnde Ressourcen: Manchmal fehlen die notwendigen Ressourcen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Dies kann Personal, Budget oder technologische Mittel betreffen.
- Fehlende Anpassungsfähigkeit: Die digitale Landschaft ändert sich ständig. Unternehmen, die nicht bereit sind, ihre Ziele und Strategien anzupassen, können schnell ins Hintertreffen geraten. Es ist wichtig, flexibel zu bleiben und auf Veränderungen zu reagieren.
- Ineffiziente Messung: Ohne effektive Messinstrumente und -methoden können Unternehmen Schwierigkeiten haben, den Fortschritt zu verfolgen und den Erfolg zu bewerten. Investieren Sie in die richtigen Tools und Technologien, um genaue Daten zu erhalten.
Fazit
Ziele im Online Marketing sind von entscheidender Bedeutung für den Erfolg jeder Marketingstrategie. Sie bieten Orientierung, messen den Fortschritt und helfen dabei, Ressourcen effizient zu nutzen. Durch das Setzen von SMART-Zielen, die regelmäßige Überprüfung und Anpassung sowie die Anwendung bewährter Praktiken können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Online-Marketing-Bemühungen effektiv und erfolgreich sind.
Die digitale Landschaft entwickelt sich ständig weiter, und Unternehmen müssen bereit sein, ihre Ziele und Strategien entsprechend anzupassen. Gerade die Auswertung von Unternehmensdaten zur Entwicklung neuer (angepasster) Ziele wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.
Mit einem klaren Fokus auf den Kunden und einer datengestützten Herangehensweise können Unternehmen ihre Marketingziele erreichen und langfristigen Erfolg sicherstellen. In unseren Weiterbildungen liegt der Fokus neben der Vermittlung von themenrelevanten Inhalten deshalb auch auf der Erstellung einer individuellen Strategie. Diese kann bereits während oder auch nach Abschluss der Weiterbildung für das eigene Unternehmen umgesetzt werden. Die Zielformulierung ist dabei nur ein kleiner aber wichtiger Teil, auf dem alle weiteren Bestandteile der Strategie aufbauen.
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