Hochschulbarcamp: Warum es ein Barcamp für das Hochschulmarketing braucht
Viele verschiedene Barcamp-Formate sind in den letzten Jahren entstanden. Nicht alle davon waren beständig in ihren Themen, die Organisatoren haben gewechselt oder schlicht aufgegeben. Das Hochschulbarcamp in Essen unter der Leitung von Holger Gottesmann (FOM Hochschule) und Philip Dunkhase (Hochschulmarketing Leuphana Universität Lüneburg) wurde vom 15. bis 16. Februar 2018 bereits zum vierten Mal durchgeführt und erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Mit 79 teilnehmenden Hochschulen und 190 Besuchern (Veranstalterangaben) an beiden Tagen gehört es zu den etablierten Formaten und ist bundesweit als einziges Barcamp für diese Zielgruppe bekannt. Warum aber brauchen ausgerechnet Hochschulen ein eigenes Format zum Austausch?
Schnell könnte man auf die Idee kommen, eine öffentliche Hochschule stehe gar nicht im Wettbewerb und die Studenten würden sich anhand von Studienrichtung und Wohnort schon irgendwie orientieren und die passende Einrichtung auswählen. Außerdem gibt es ja genügend Studierende und die Nachfrage führt bei vielen Studiengängen schon jetzt zu überfüllten Hörsälen.
Dies ist aber zu einfach gedacht, denn Kommunikation bedeutet ja nicht nur, Werbung zu machen, sondern vor allem, den Studierenden den Einstieg und den Ablauf des Studiums zu erleichtern und die vielen Informationen bereitzustellen. Ob es sich dabei um wichtige Tipps zum Campusleben dreht (wie finde ich die Bibliothek?) oder neuste Forschungsergebnisse aus den verschiedenen Fachgebieten publiziert werden sollen. Darüber hinaus wollen noch diverse Projekte, Freizeit- und Sportveranstaltungen und die wichtige Alumni-Arbeit mit in die Kommunikation integriert werden. Wenn dann noch Tausende von Studierenden täglich in den sozialen Netzwerken über ihre Uni oder FH diskutieren oder nach konkreten Informationen suchen, fängt die Arbeit in der Hochschulkommunikation gerade erst einmal an.
Hochschulmarketing ist vielfältig
Entsprechend groß war auch das Themenangebot an den beiden Hochschulbarcamp-Tagen: Website-Relaunch mit 20.000 Seiten, Alumni-Arbeit mit speziellen Funktionen in LinkedIn, 360°-Darstellung vom Campus zur besseren Orientierung, Selbsthilfegruppen für Online-Marketing ohne Kreditkarte (weil manche Verwaltungen die Notwendigkeit für die Bezahlung von Werbeanzeigen bisher schlicht ignoriert haben) oder eine Runde „Hörsaalgolf“ (ein Mix aus Golf und Minigolf) zur Orientierung der Erstis oder in der Alumniarbeit. Insgesamt wurden rund 40 Sessions angeboten und damit ein vielfältiges Angebot für alle Teilnehmer geschaffen.
Preis für innovatives Social Media Konzept
Erstmalig im Rahmen des Hochschulbarcamps wurde ein Preis für ein innovatives Social Media Konzept an einer Hochschule vergeben, welches bisher noch nicht umgesetzt wurde. Der Preis soll die Umsetzung einer kreativen Idee ermöglichen, welche unter anderem aufgrund von mangelnden Ressourcen oder anderweitiger Unterstützung noch nicht umgesetzt wurde. Nach einer Vorauswahl wurden in der Endrunde drei Konzepte gepitcht und zum Schluss konnte sich die Universität Bielefeld mit einem humorvollen Konzept durchsetzen und zukünftig eine eigene Campus-Playlist vorstellen.
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