Micro-Influencer für Messen und Events nutzen
Über 2200 Follower auf Twitter, über 1000 Freunde auf Facebook, mehr als 1600 Kontakte auf Xing (Stand April 2016): Bin ich, Holger Rohde, mit diesen Fan-Zahlen ein Micro-Influencer? Im Vergleich zu erfolgreichen YouTubern oder Prominenten auf keinen Fall.
Steckt man aber den Rahmen enger und blickt auf meine Micro-Community, dann sieht es ganz anders aus. Zwar komme ich – selbst wenn ich im besten Fall noch Freunde von Freunden erreiche – niemals auf eine fünfstellige Reichweite, dafür werden meine Posts von meinen Fans registriert, kommentiert und im besten Fall geteilt. Damit erfülle ich alle Kriterien für einen Micro-Influencer.
Micro-Influencer gelten als Experten
Nachdem der Begriff des Influencer das Empfehlungsmarketing in den letzten Jahren dominiert hat, stelle ich fest, dass die Entwicklung neue Dimensionen annimmt. Statt „Hauptsache Masse“ lautet jetzt eher die Devise „besser ist Klasse“. Übertragen auf das Influencer Marketing bedeutet das: Unternehmen schauen mittlerweile genauer hin, werten Zahlen und den Return of Investment (ROI) aus und stellen fest, dass Menschen mit einer kleinen, aber feinen Followerschaft oftmals mehr „bringen“ als die großen Stars. Warum? Micro-Influencer gelten als Experten auf ihrem Gebiet. Sie sind glaubhaft und authentisch. Selbst wenn sie Werbung machen, stört es die Community nicht. Im Gegenteil, sie wird häufig als Empfehlung eines Freundes wahrgenommen, das beste Argument für einen Film, ein Buch, eine Messe oder ein Unternehmen.
Mit Micro-Influencern erreichen Sie Ihre Zielgruppe
Ein Besipiel: Stellen Sie sich vor, Sie planen eine Fachmesse für den Angelbedarf. Zielgruppe sind Angler auf der ganzen Welt. Jetzt können Sie Tom Feltons einladen, den „Malfoy“ aus den Harry Potter Filmen, der als passionierter Angler gilt. Dann erreichen Sie mit Sicherheit seine über 3 Millionen Fans auf Instagram. Aber ist das Ihre Zielgruppe? Bestimmt nicht. Da scheint es doch sinnvoller erfolgreiche Angelblogger mit einer überschaubaren Fangemeinde einzuladen. Da können Sie sicher sein, dass die Menschen angesprochen werden, die auch Interesse am Thema „Angeln“ haben.
Genauso machten es die Marketing-Verantwortlichen des Zeltherstellers DeBoers. Sie setzen bei Ihren Events wie der Montgolfiade oder ihrer Messe auf zwei Social-Influencer wie mich oder Daniela Sprung von BloggerABC.de. Wir erkundeten, probierten, posteten und kommentierten LIVE all unsere Erlebnisse über die relevanten Social Media Kanäle. Der Erfolg der letzten Veranstaltungen ließ nicht lange auf sich warten. Gemessen an unserer Fanbase konnten wir an beiden Events innerhalb unserer Community für viel Interesse sorgen. Der Veranstalter wertete seine Influencer-Marketingstrategie – über Mikro-Influencer die Menschen erreichen – als Erfolg.
Wann ist man ein Micro-Influencer?
In den verschiedenen Studien oder Veröffentlichungen schwanken die Zahlen. Unter dem Strich würde ich sagen, dass jeder, der über 1000 Follower auf einer Social Media Plattform oder Blog-Abonnenten den Status eines Micro-Influencers, wenn er ein spezielles USP hat. Die Währung der Micro-Influencer ist nicht die Reichweite, sondern die Interaktionsrate.
Eine Instagramerin mit 1000 Followern, die es erreicht, über die Social Media Plattform fast 100 Menschen auf ihren Blogbeitrag zu locken, die dann auch ein Kommentar hinterlassen: Das ist für mich eine erfolgreiche Micro-Influencerin. Das sich alles im Blogartikel um eine besonders gefertigte qualitativ hochwertige Decke dreht, untermauert mein Argument: Micro-Influencer öffnen einem Unternehmen zwar wenige Türen, diese sind aber häufig als gewinnbringender Lead zu vermerken. Der ROI hat sich bei meinem Beispiel für den Hersteller exklusiver Hausdecken sicherlich gelohnt.
So finden Sie den passenden Micro-Influencer
Beginnen Sie bei Ihrer Suche bei Ihren eigenen Followern. Oftmals entpuppen Sie sich als ideale Influencer, also Empfehler für Ihre Produkte, Events oder Aktionen. Alternativ hat sich auch die Suche über Hashtags bewährt. Selbstverständlich können Suchmaschinen ebenfalls interessante Influencer zu Tage fördern. Wer es lieber in professionelle Hände geben möchte, wendet sich an spezialisierte Agenturen oder verwendet kostenfreie Social Media Tools wie Klout.com, Twitter, YouTube und Kred.com. Natürlich sind auch kostenpflichtige Tools wie Brandwatch.de oder Buzzimo.com zielführend.
FAZIT
Der Trend im Social Media Marketing geht in den Micro-Kosmos. Die Algorithmen der Social Media Kanäle lassen auch keinen anderen Schluss zu. Den Nutzern werden am häufigsten die Posts von den Menschen angezeigt, auf die sie reagieren und mit denen sie interagieren. Deshalb sollte man meiner Meinung nach Mirco-Influencer in seine gesamte Marketing- und Kommunikationsstrategie miteinbeziehen. Natürlich erfordert es in einem ersten Schritt einen höheren Aufwand, weil die richtigen Influencer erst einmal gefunden werden müssen, aber auf lange Sicht zahlt es sich für die Unternehmen in Form von mehr Bekanntheit und messbaren Gewinnen aus.
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