Warum eine gute Betreuung das A und O für das Gelingen von Online-Weiterbildungen ist

OnlineWeiterbildungen können sehr unterschiedlich umgesetzt werden. Wir haben bereits über die Unterschiede aufgeklärt und auch aufgelistet, auf welche Aspekte man bei der Wahl seiner Online-Weiterbildung achten sollte. Nun wollen wir uns dem wichtigen Aspekt der Betreuung von Online-Kursen widmen, denn spielen für das Lernen eine wichtige Rolle. Findet Lernen ohne Betreuung statt, ist es als würde man ein Buch lesen oder einen Lehrfilm schauen: es bleibt zwar etwas hängen, aber ob es wirklich verstanden wurde und später in der Praxis umgesetzt werden kann, bleibt unklar.

Lernen braucht Anregung

Lernen ist ein sehr komplexer Prozess und läuft bei jedem auch etwas anders ab. Die Grundprinzipien sind zwar gleich, aber der*die eine lernt eben besser, wenn er*sie sich die Dinge aufschreibt, bei anderen ist das Hören des Lernstoffs entscheidend. Grundsätzlich beginnt der Lernprozess immer mit der Wahrnehmung (der Lerninhalte). Der Lernende registriert etwas, das bisher noch nicht bekannt war. Die menschliche Wahrnehmung versucht die neuen Informationen mit bereits Bekanntem zu verknüpfen. Gelingt dies, kann die neue Information besser eingebettet und gespeichert werden. Erst wenn man auf ein Thema stoßen, bei dem man das neue Wissen anwenden muss, merkt man, ob das Lernen funktioniert hat. Und spätestens an dieser Stelle bedarf es einer Person, die auf Fehler aufmerksam machen und Feedback geben kann. Der*die Lernende kann zwar häufig einen Fehler erkennen, aber woran es gelegen hat oder wie man den Fehler künftig vermeidet, bleibt ohne das lehrende Gegenüber verborgen.

Kriterien einer guten Lernbetreuung

Eine gute Betreuung von Weiterbildungen hat jedoch nicht nur mit dem „Aufdecken“ von Fehlern zu tun, sondern geht noch weit darüber hinaus. Das gilt nicht nur für Online- Weiterbildungen, sondern hat auch in der Präsenz eine wichtige Rolle. Die wohl bedeutendste  Funktion in der Betreuung von Weiterbildungen (sei es durch Dozent*innen oder eTutor*innen) ist die individuelle Förderung der Lernenden. Zu sehen, wie viel Unterstützung jede*r benötigt und diese Art der Unterstützung auch umzusetzen.

Der Lernprozess funktioniert also deutlich besser, wenn er von Feedback begleitet wird. Unabhängig davon, ob man die Themen gut umgesetzt hat oder noch nicht auf dem richtigen Weg ist. Auch diejenigen, die den Lernstoff schon sehr gut erfasst haben, sollten erfahren, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Hier geht es nicht um „Lobhuddelei“, sondern darum, jemandem rückzumelden, wie gut er*sie den Lernstoff umgesetzt hat. Das kann ein Lob für eine gute Umsetzung sein, genauso aber auch aufzuzeigen, wo noch Lücken sind. Vor allem aber soll es zeigen, wie man dieses Lücken schließen kann. Das kann ein Hinweis auf einen weiterführenden Artikel sein, der die LerniInhalte nochmal anders erklärt oder auch ein Video dazu. Oder aber auch ein Praxisbeispiel, das erläutert, wie der Lösungsweg umgesetzt werden kann. Lernende erkennen sehr schnell, ob sie Standard-Antworten erhalten oder ob im Feedback individuell auf sie eingegangen wird. Gute Betreuung zeichnet sich demnach dadurch aus, dass sie:

  • allen Lernenden die gleiche Behandlung zukommen lässt und nicht nach Vorlieben differenziert.
  • verlässlich ist: man als Lernender weiß, wenn ich zu einem Thema eine Lösung eingereicht habe, erhalte ich -innerhalb von X-Stunden- ein Feedback von meinem*r Dozent*in.
  • das Lernen der Gruppe aktiviert und Lösungen nicht immer vorgibt, sondern anleitet, diese selbst zu finden.
  • wertschätzend stattfindet, denn auch Teilnehmende, die den Lernstoff nicht gut umgesetzt haben, haben sich mit ihrer Lösung Mühe gegeben und etwas erarbeitet. Auch das sollte geschätzt werden.
  • in der Lage ist, die Gruppenstimmung zu erkennen und darauf eingehen zu können. Natürlich ist die Betreuung auch für den „Stimmungsfaktor“ zuständig. Die Gruppe im Lernen so zu unterstützten, dass kein Frust aufkommt oder aufgezeigt wird, was man alles noch nicht kann. Zu fordern, aber vor allem auch zu fördern. Ein Feedback, dass immer darauf bedacht ist, nur die Lücke herauszuarbeiten und aufzuzeigen, dass man selbst als Dozent*in es noch besser gemacht hätte, führt häufig zu Frust bei den Lernenden.

Eine gute Betreuung ist also auch immer eine Lernmotivation. Die kleinen Schritte würdigen und aufzeigen, wohin es gehen kann und was dazu notwendig ist. Natürlich könnte man noch zahlreiche weitere Aspekte zur Betreuung von Lerngruppen zusammenstellen, aber wir fokussieren uns hier auf die wichtigsten. Die Umsetzung erfordert von den Betreuenden viel Empathie, Erfahrung, Zeit und das Wissen um die verschiedenen Ebenen einer guten Betreuung. Lernen hat eben nicht nur etwas damit zu tun, aufzuzeigen, wo jemand „noch“ Fehler macht und wie der richtige Lösungsweg geht. Es sind häufig die Soft-Skills, die dazu führen, dass jemand Lust hat, sich tiefer mit einem Thema auseinander zu setzen und die Lösungen selbst zu entwickeln. Es geht also darum, Lernende zu motivieren, ihnen das Thema so nahe zu bringen, dass sie etwas damit anfangen können. Das ist in Präsenz-Veranstaltungen schon eine Herausforderung, im Rahmen von Online-Weiterbildungen nimmt die Komplexität noch zu. Am Beispiel der eigenen Umsetzung zeigen wir die verschiedenen Ebenen der Betreuung von Online-Weiterbildungen nachfolgend am Praxismodell auf.

Betreuung von Online-Weiterbildungen am Praxisbeispiel

Als erfahrener Anbieter von Online-Weiterbildungen für Fachkräfte im Digital Business arbeitet unser Unternehmen seit mehr als zehn Jahren mit der Lernplattform Moodle. So werden die Weiterbildungen zum Teil flexibel, zum Teil mit Austausch per Videokonferenz umgesetzt. Zentrales Element sind die praxisorientierten Aufgaben. Unser Betreuungsmodell der Onlinekurse ist daher auf verschiedene Betreuungsfunktionen aufgeteilt, die auch durch unterschiedliche Akteur*innen umgesetzt werden.

Funktionsbetreuung durch das Team - Rahmenbedingungen und Technik

Im Rahmen dieser Funktion geht es darum, die Teilnahme an den Weiterbildungen zu ermöglichen sowie auch die Sicherheiten für den Ablauf. Diese Funktionen übernehmen wir als Träger. Zum einen im Rahmen von Informationen, die transparent sind. Im Vorfeld, aber auch während der Weiterbildung. Das sind Informationen darüber, welche technischen Voraussetzung man für die Teilnahme benötigt, aber auch Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die ersten Anwendungen. Also zum Beispiel das Log-In auf die Lernplattform oder die Teilnahme an der ersten Videokonferenz. Diese Informationen werden den Lernenden zugemailt, sind aber auch (später) auf der Lernplattform selbst abrufbar. Sie stehen nicht nur in Textform, sondern auch als Videos zur Verfügung. Das Team steht als Ansprechpartner für die Rahmenbedingungen immer zur Verfügung und bietet in den Einführungen der Weiterbildung einen technischen Support an, der bei Problemen zur Seite steht.

Betreuung durch das Team

Inhaltliche Betreuung durch Fachdozent*innen - inhaltliche Ebene

Teilnehmeraktivierung

Um die Inhalte der Weiterbildung kümmern sich bei uns Fachdozent*innen. Sie geben Feedback zu den Lösungswegen der Praxisaufgaben und betreuen die Teilnehmenden in der Erarbeitung der Inhalte. Ähnlich wie man es von den Fachlehrer*innen an Schulen kennt, wechseln unsere Fachdozent*innen pro Thema. Das heißt jede Woche, denn wir erarbeiten ein Thema immer pro Woche. Das hat den Vorteil, dass die Fachdozent*innen immer sehr tief in ihren Themen sind und man bekommt jede Woche eine neue Perspektive durch eine*n neue*n Expert*in. Wenn man bei dem Vergleich zur Schule bleibt, kann man sich jedoch vorstellen, dass bei wechselnden Lehrkräften etwas auf der Strecke bleibt: Ansprechpartner*innen für übergreifende Fragen, für die Lernmotivation, die allgemeine Stimmung in der Gruppe. Dafür haben wir die Rolle der eTutor*innen.

Ablaufbetreuung durch eTutor*innen - Gruppen-Ebene

Genauso wichtig, wie die Rolle der Klassenlehrer*innen an Schulen, ist bei uns die Rolle der eTutor*innen. Sie begleiten die gesamten Weiterbildungen -von Anfang bis zum Ende- und sind Ansprechpartner*innen für alle Belange der Teilnehmenden. Sei es, dass jemand Probleme mit einer Aufgabe hat oder etwas zur Abschlussarbeit nicht auf dem Schirm hatte oder Probleme mit seinen Lernzeiten hat: Die eTutor*innen sind zentrale Ansprechpartner*innen im Kurs. Es kann natürlich vorkommen, dass sie eine Frage weiterleiten (zum Beispiel an das Team, wenn es um organisatorische Rahmenbedingungen geht), aber sie sind immer im Kurs verfügbar und kennen ihre Lerngruppen. Sie sind täglich im Kurs präsent. Sie merken, wenn mal jemand nicht mitkommt und hacken nach. Sie motivieren, wenn es nötig ist und halten den Kurs zusammen. Zudem sind die bei jedem Fachaustausch mit den Dozierenden dabei und sorgen für einen „roten Faden“ im Kurs.

eLearning

Letztlich gehören alle drei Betreuungsebenen zu einer hochwertigen Betreuung in einer Lernumgebung. Sie können natürlich auch anders umgesetzt werden, als wir es tun. Wichtig ist jedoch, dass für all diese Belange Ansprechpartner*innen zur Verfügung stehen.

Fazit

Online-Weiterbildungen bieten viele Vorteile: Sie machen das Lernen ortsunabhängig, man spart sich also Anfahrtszeiten und häufig bieten sie auch eine deutlich größere Flexibilität als klassische Präsenzseminare. Online ist jedoch nicht immer online. Das heißt, dass die Träger solche Weiterbildungen sehr unterschiedlich umsetzen können. Es ist also umso wichtiger, sich im Vorfeld zu informieren, was genau hinter diesem Begriff steckt und zu prüfen, welche Qualität der Träger leistet. Die Betreuung der Onlinekurse gehört zu einem zentralen Qualitätsfaktor. Je intensiver sie ist, desto besser für die Lernenden. Sind darüber auf der Homepage der Träger keine Informationen zu finden, ist ein Anruf oft hilfreich. Unser Praxis-Tipp: Fragen Sie ruhig nach, wie die Betreuung der Kurse umgesetzt wird, ob Ihnen auch Ansprechpartner*innen bei technischen Problemen zur Verfügung stehen, wie Rückfragen zu Organisation und Abläufen geklärt werden können und ob die Dozent*innen Ihnen auch individuelles Feedback geben. Das mögen -auf den ersten Blick- Kleinigkeiten sein, in der Umsetzung spielen sie für die Qualität ihrer Weiterbildung jedoch eine wichtige Rolle!

Wenn Sie Rückfragen zu unserer Umsetzung haben, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf!

Sie interessieren Sich für Weiterbildungen im Bereich des Digitalen Business? Die Business Academy Ruhr bietet in Zusammenarbeit mit IHKs in ganz Deutschland Weiterbildungen in den Themen Online Marketing, Social Media, eCommerce, Online Redaktion uvm. an. Hier finden Sie alle Informationen zu den angebotenen Lehrgängen:

Informationsbröschüre zum Download

Laden Sie sich jetzt eine Informationsbroschüre in PDF-Format über alle Weiterbildungen der Business Academy Ruhr herunter: